Andreas Glarner ist neu Schulpräsi: SP-ler schickt Beschwerde

Seit dem 1. September ist SVP-Hardliner Andreas Glarner auch Schulpräsident. Nun hat ein lokaler SP-Politiker dagegen eine Beschwerde eingereicht.

Das Wichtigste in Kürze
- Andreas Glarner ist seit dem 1. September der Präsident einer Kreisschule im Aargau.
- Gegen seine Wahl hat ein lokaler SP-Politiker nun eine Beschwerde eingereicht.
- Darin werden verschiedene Beispiele erwähnt, warum Glarner «ungeeignet» sei.
Andreas Glarner wurde vor rund zwei Wochen in den Vorstand der Kreisschule Mutschellen (KSM) in Berikon AG gewählt. Und zwar von einer Mehrheit der Gemeinderäte von Berikon, Widen, Rudolfstetten und Oberwil-Lieli. Der SVP-Hardliner wurde laut einer Mitteilung der vier Verbandsgemeinden ausserdem gleichzeitig zum Präsidenten bestimmt.
Sein Amt hat Glarner demnach am 1. September angetreten – und steht jetzt laut der «Aargauer Zeitung» bereits im Gegenwind. Ein SP-Politiker hat nämlich gegen seine Wahl bei der kantonalen Gemeindeabteilung eine Beschwerde eingelegt.
Manfred Kaufmann, Vorstandsmitglied der SP Mutschellen-Kelleramt, bezeichnet Glarner in einer Mitteilung als ungeeignet, «die herausforderungsreichen Aufgaben als Präsident des Vorstands der KSM zu erfüllen».
Die Schule brauche in der gegenwärtig schwierigen Situation, eine integrative Persönlichkeit mit Erfahrung im Bildungsbereich, die Ruhe und Vertrauen bringe. Weiter heisst es, dass Glarner die fachliche Qualifikation fehle, er keine pädagogische Erfahrung habe und es ihm an sozialen Voraussetzungen mangle.
Darum ist Glarner laut der SP-Beschwerde ungeeignet
Anschliessend werden verschiedene Beispiele aufgezählt, die zeigen sollen, dass Glarner nicht für das Amt ungeeignet ist. So habe der SVPler in der Vergangenheit bewiesen, «mit welcher Respektlosigkeit er mit Lehrpersonen" umgehe.
Zur Erinnerung: Glarner hatte die Handynummer einer Lehrerin veröffentlicht, die Eltern darauf hingewiesen hatte, dass muslimische Jugendliche zum Ende des Fastenmonats Ramadan einen freien Tag einziehen können.

Und die Kritik von Manfred Kaufmann geht weiter: «Er verbreitet gefälschte Videos, in denen er politische Gegnerinnen verhöhnt und diffamiert." Damit ist der Fall gemeint, in dem Glarner wegen eines KI-generierten Videos von Grünen-Nationalrätin Sibel Arslan in der Kritik steht.
Ausserdem habe der SVP-Hardliner in der «Cervelat-Affäre» gezeigt, «wie voreingenommen, rassistisch und respektlos» er gegen muslimische Schüler und Schülerinnen vorgehe. In dem Fall ging es um ein angebliches Cervelat-Verbot – Glarner stellte damals eine Klassenliste auf Facebook. Später entschuldigte er sich dafür.
Beschwerde: Wahl von Glarner soll annulliert werden
Wie die «Aargauer Zeitung» weiter berichtet, verlangt SP-Mann Manfred Kaufmann in der Beschwerde, dass die Wahl von Glarner als Vorstandsmitglied und als Präsident des Kreisschulvorstands annulliert wird.
Kritisiert wird in der Beschwerde auch, dass Glarner die «im Stelleninserat formulierten Anforderungen» nicht erfülle. Er wird daher als «fachlich ungeeignet» bezeichnet. Glarner selbst hat gegenüber der «AZ» betont, dass er über einen Abschluss der Pädagogischen Hochschule Zürich in Erwachsenenbildung verfüge.

Ausserdem habe er drei Jahre an der Baugewerblichen Berufsschule Zürich im Nebenamt unterrichtet, sei 16 Jahre Chefexperte und 12 Jahre in der Prüfungskommission Haustechnik des Kantons Zürich gewesen.