Klingnau AG: Wohin mit Schadstoffen aus Stausee?

Juli Rutsch
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Zurzibiet,

Der Klingnauer Stausee droht zu verlanden. Daher wird Material nun ausgebaggert. Was aus allfälligen Schadstoffen wird, ist noch unklar.

klingnauer stausee
Am Klingnauer Stausee nisten und überwintern verschiedene Vogelarten. - Instagram / @naturzentrum_klingnauerstausee

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei Klingnau AG bietet ein Stausee verschiedenen Vögeln einen Platz zum Überwintern.
  • Um die ansässigen Vogelarten zu schützen, wird der See jetzt ausgebaggert.
  • Doch unklar ist, wo allfälliges giftiges Material entsorgt werden soll.

Seit Anfang August wird Material aus dem Stausee bei Klingnau AG mithilfe von Baggern abgetragen. So soll der See vor der Verlandung geschützt werden. «SRF» berichtet, dass dieser an einigen Stellen nur noch fünf Zentimeter tief ist.

Eigentlich sind die Flachwasserzonen ein attraktiver Ort für verschiedenste Vogelarten. Diese brüten und nisten dort. Doch mittlerweile hat es zu wenig Wasser.

Deshalb soll die Tiefe wieder auf einen halben Meter erhöht werden. Zum Einsatz kommt dabei ein Saugbagger, der das Sediment über Schläuche an Land bringt. Gleichzeitig entsteht ein Holzdamm.

klingnauer stausee
Für viele Vogelarten stellt der Klingnauer Stausee einen wichtigen Lebensraum dar. Deshalb wird der See jetzt ausgebaggert. - Instagram / @naturzentrum_klingnauerstausee

Das ausgebaggerte Sediment ist dabei aber nicht ohne Risiko. Wie «SRF» schreibt, wird es in einigen Monaten – wenn es vollständig trocken ist – auf Schadstoffe getestet. Schwermetalle und PCB könnten sich etwa darin befinden.

Machst du dir Sorgen wegen verschmutzten Gewässern?

Ursprünglich wollte der Kanton Aargau das Material einfach wieder in die Aare kippen. Das Verwaltungsgericht setzte dem jedoch einen Riegel vor.

Im besten Fall könnte das Material in der Landwirtschaft als Dünger genutzt werden. Dies, wenn entsprechende Grenzwerte eingehalten werden.

klingnauer Stausee
Der Klingnauer Stausee ist drei Kilometer lang und 500 Meter breit. - Screenshot Google Maps

Sollte dies nicht der Fall sein, dürfte es jedoch kompliziert werden. Dann bräuchte es beispielsweise eine Deponie. Projektleiter Simon Werne vom Kanton Aargau warnt gegenüber «SRF»: «Je nach Belastung wäre es nicht einfach, eine Deponie zu finden.»

Kosten könnten stark steigen

Der Kanton hat für die Massnahmen Ausgaben von rund zweieinhalb Millionen Franken veranschlagt. Doch dies würde bei teurer Entsorgung nicht reichen. Klarheit wird es also erst geben, sobald die Untersuchungen durchgeführt wurden.

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