Handball NLB: STV Baden besiegt SG TV Solothurn
Baden 12.12.2022 - 06:14
Wie der STV Baden Handball mitteilt, endet das Spiel gegen den SG TV Solothurn mit 29:26 (13:17) durch Rettung in den letzten Minuten.
Städtli gibt den Münchhausen und zieht sich am eigenen Schopf aus dem psychischen Sumpf der Auswärtsniederlage in Möhlin.
Gegen ein starkes Solothurn holt es zwei Punkte und ganz viel Selbstvertrauen. Torhüter Nikolai Rolling gab dem Badener Spiel mit drei vereitelten Siebenmetern und einer 54-Prozent-Fangquote entscheidende Impulse.
Städtli 1 kämpft lange mit sich selbst und dreht das Spiel gegen den Tabellenletzten schliesslich doch noch.
Die «einfachen» Spiele sind oft die schwierigsten, zum Beispiel die als Topteam gegen den Tabellenletzten. Oder konkret: Städtli 1 gegen die SG TV Solothurn.
Situation aufeinander
Hier Baden, das zwar an der Tabellenspitze mitmischt und nicht nur die meisten Tore der Liga wirft, sondern auch in der Defensive mächtig zugelegt hat – aber bei der Auswärtsniederlage in Möhlin völlig von der Rolle war.
Da Solothurn, das eine miserable Saison erlebt und in zehn Spielen erst einen Sieg für sich verbuchen konnte, und zwar in der vorletzten Partie.
Und aus der knappen Niederlage danach wurde am grünen Tisch noch ein Unentschieden. Baden ist im Zweifelmodus, Solothurn mit aufsteigender Form.
Danach sah es in den ersten Minuten noch nicht aus. Städtli 1 hatte sich für das letzte Heimspiel 2022 offensichtlich viel vorgenommen und markierte mit vier Toren und einer Parade in den ersten vier Minuten gleich mal das Revier.
Badener Startfeuerwerk verpufft
Die Gäste nahmen dies zur Kenntnis, liessen sich aber weder von der Badener Dynamik noch von der ersten eigenen Zeitstrafe wirklich beeindrucken und hielten kräftig dagegen.
Was dazu führte, dass Städtli nach zehn Minuten erstmals hinten lag – und danach immer mehr wie der sichere Verlierer aussah.
Symptomatisch für den Stellenwert des Spiels und die Badener Verunsicherung nach der Möhlin-Klatsche: das Handgemenge in der 13. Minute.
Mehrere Spieler auf der Bank
Kurzzeitig schäumten die Emotionen tatsächlich über, und gleich drei Spieler (einer von Städtli und zwei von Solothurn) wanderten zur Abkühlung zwei Minuten auf die Bank.
Das Badener Spiel wurde dadurch leider nicht viel besser. Statt sich auf das starke Kollektiv zu besinnen, verzettelte sich das Team von Trainer Björn Navarin weiterhin in Einzelaktionen und Emotionen und scheiterte immer wieder am starken Solothurner Schlussmann Mathieu Seravalli.
13:17 zur Pause. Der Sand im Getriebe hatte das Ausmass einer Wanderdüne.
Entscheidender Wechsel im Städtli-Tor
Harzig auch der Start in die zweite Halbzeit. Baden kämpfte weiterhin mit seinem Timing und liess sich von Kleinigkeiten und subtilen Provokationen ablenken.
Und ab der 35. Minute waren es die Gäste, deren Torproduktion einen abrupten Halt einlegte.
Das lag am ungebrochenen Badener Kampfgeist. Und an Nikolai Rolling der Marco Wyss im Städtli-Tor ablöste und mit seiner Ruhe und drei vereitelten Siebenmetern (zwei gehalten, ein Fehlwurf) zu mehr Stabilität in der Defensive beitrug.
Entscheidender Ruck ging erst spät durch die Badener Reihen
Fünf Minuten vor Schluss gelang Pascal Bühler der Ausgleich zum 26:26, dann Kai Klampt das 27:26 und Julius Voelkin das 28:26.
Die über 350 Badener Fans in der Aue wurden für ihr geduldiges Ausharren endlich belohnt und feierten ihr Team nun euphorisch zum Sieg.
Solothurn kämpfte weiter, verfiel in der Schlussphase aber seinerseits in jene Hektik, die dem Badener Spiel so lange geschadet hatte.
Am Ausgang der Partie konnte nun auch «Best Player» Mathieu Seravalli mit den Paraden Nummer 16 und 17 nichts mehr ändern.
«Best Player» von Städtli 1
29:26. Das budgetierte Punktepaar ist im Trockenen und ein weiterer Charaktertest bestanden.
Der junge Nikolai Rolling hat mit einer grandiosen 54-Prozent-Fangquote sein Gesellenstück abgeliefert und durfte sich hochverdient als «Best Player» von Städtli 1 feiern lassen.