Aargauer Regierung will keine Studiengänge für Pflegende aufbauen

Keystone-SDA Regional
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Aarau,

Der Aargauer Regierungsrat plant, mehr in attraktive Praktikumsplätze zu investieren, anstatt eine eigene Fachhochschule für Pflege und Physiotherapie zu gründen.

Pflegerin
Der Kanton Aargau brauche mehr Pflege‐ und Physiotherapie‐Fachkräfte. (Symbolbild) - keystone

Der Aargauer Regierungsrat will aus Kostengründen keinen Alleingang beim Fachhochschulangebot in den Bereichen Pflege und Physiotherapie machen. Als zielführend bezeichnet er die Förderung von attraktiven Praktikumsplätzen.

Der Aufbau eines eigenen FH‐Angebots sei teuer und risikobehaftet, geht aus einem vom Regierungsrat am Freitag publizierten Bericht hervor. Die Förderung von Praktika liefere mit deutlich geringeren Ausgaben sofortige Verbesserungen.

Der Kanton Aargau brauche mehr Pflege‐ und Physiotherapie‐Fachkräfte. Die aktuelle Ausbildungsstruktur reiche nicht aus. Fehlende Praktikumsplätze, besonders in der Physiotherapie, limitierten die Studienkapazität, geht aus dem vom Kantonsparlament geforderten Bericht hervor.

Das Parlament wollte die Ausgangslage für die Schaffung von Bachelor- und Masterstudiengängen der Pflegewissenschaften an der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) klären lassen.

Fokus auf praktische Erfahrung

Der Kanton Aargau bietet bislang vor allem Lehrgänge an Höheren Fachschulen im Gesundheits- und Sozialbereich an. Fachhochschul-Ausbildungen in Pflege und Physiotherapie finden ausschliesslich ausserkantonal statt.

Konkret sollen Pflege‐ und Physiotherapie‐Betriebe eine finanzielle Unterstützung erhalten, um mehr Praktikumsplätze zu schaffen. Studierende profitieren von besseren Lernbedingungen vor Ort. Der Bericht rechnet mit Kosten von 378'000 Franken bis 630'000 Franken pro Jahr.

Durch verbesserte Praktika steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Absolventinnen und Absolventen im Kanton bleiben und arbeiten, wie der Regierungsrat festhält. Das sei ein wichtiger Schritt gegen die Abwanderung von Fachkräften.

Der Regierungsrat prüfte auch den Aufbau einer Filiale an einer externen Fachhochschule («Basler Modell»). Die Kosten werden auf 5,4 Millionen Franken pro Jahr beziffert. Wenn die FHNW das gesamte Ausbildungsangebot übernimmt, so rechnet der Regierungsrat mit Kosten von 3,2 Millionen Franken pro Jahr.

Eine Analyse zeige, dass für Aargauerinnen und Aargauer ein grosses Angebot bestehe, inklusive einem Angebot innerhalb der Nordwestschweiz, hiess es. Das Studienangebot in der Pflege sei derzeit grösser als die Nachfrage.

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