Bildhauer Schang Hutters grosses Thema war der Mensch
Solothurn 09.08.2024 - 16:45
Schang Hutter, Bildhauer aus Solothurn, wäre am Sonntag 90-jährig geworden. Das grosse Thema seiner Kunst war der Mensch.
Das Wichtigste in Kürze
- Bildhauer Schang Hutter wäre am Sonntag 90-jährig geworden.
- Der Solothurner Künstler war bekannt für seine menschlichen Skulpturen.
- Er wollte mit seinen Werken zeigen, was Menschen wegen Menschen aushalten müssen.
Der Solothurner Bildhauer Schang Hutter (1934-2021) wäre am Sonntag 90 Jahre alt geworden. Der Künstler wollte mit seinen Figuren zeigen, was Menschen wegen Menschen aushalten müssen.
Der ehemalige Berner Stadtpräsident Alexander Tschäppät sagte einst über das Werk des Solothurners folgendes: «Es ist seit den Anfängen geprägt von der existentiellen Erfahrung, dass der Mensch vom Menschen bedroht, verletzt, gefoltert, geknechtet wird».
Steinbildhauertum vom Vater übernommen
Geboren wurde Hutter am 11. August 1934 in Solothurn. Er erlernte – wie schon sein Vater – das Handwerk des Steinbildhauers. Danach bildete er sich an der Kunstgewerbeschule Bern und an der Akademie der Bildenden Künste in München weiter.
Nach München war er als junger Künstler in der Hoffnung gereist, schöne Frauen zu modellieren. Die Hoffnung erwies sich als nicht realisierbar. Denn häufiger als auf schöne Frauen stiess Hutter auf gebrochene Menschen, die ihm furchtbare Kriegserlebnisse schilderten.
Verarbeitete den Zweiten Weltkrieg in seiner Kunst
Im Nachkriegs-München lebte Hutter bis 1961, die künstlerische Bewältigung dieser Jahre setzte nach seiner Rückkehr nach Solothurn ein. Sein «Sterbender Häftling» (1964-1972) gilt als ein wichtiges Denkmal für die Opfer der Konzentrationslager. Geschaffen hat es Hutter nach einer Fotografie eines ausgemergelten Mannes. Dieser sei «auf die Befreier zugekrochen und gestorben, kurz bevor er sie erreichte».
Hutters politische Kunst ist einem stark ausgeprägten Humanismus verpflichtet. Sein Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Unter anderem gewann er Stipendien des Freistaates Bayern und des polnischen Staates. Zudem den Förderpreis und Kunstpreis des Kantons Solothurn und den Preis der Stiftung für die grafische Kunst in der Schweiz.
2021 verstorben
Hutter war am 14. Juni 2021 nach schwerer Krankheit in Solothurn verstorben.
Bis am 15. September läuft im Kunsthaus Grenchen die Ausstellung «Kunst und Krieg. Zum 90. Geburtstag von Schang Hutter» als Hommage an den Plastiker, Zeichner und Drucker.