Buchs AG: SVP holt acht Sitze - hat aber nur fünf Kandidaten

In Buchs AG sorgt die SVP für ein ungewöhnliches Wahlergebnis: Die Partei gewinnt acht Sitze im Einwohnerrat – bringt aber nur fünf Kandidierende mit.

Das Wichtigste in Kürze
- Die SVP erhält in Buchs AG acht Sitze, hat aber nur fünf verfügbare Kandidierende.
- Bis 9. Januar kann die Partei Personen nachnominieren, die in Buchs stimmberechtigt sind.
- Finden sich keine drei zusätzlichen Mitglieder, folgen Ergänzungswahlen.
In der Agglomerationsgemeinde Buchs AG hat die SVP ihre Stellung als eine der stärksten Kräfte gefestigt. Und das trotz eines Sitzverlusts im Gemeindeparlament. Neu verfügt die Partei über acht Sitze. Das Problem: Nur fünf Personen stehen bereit, diese auch anzutreten.
Damit fehlen der SVP gleich drei Ratsmitglieder. SVP-Fraktionschef Dieter Stüssi nennt das Resultat gegenüber SRF ein «Luxusproblem». Die Partei freue sich über das grosse Vertrauen der Wählerinnen und Wähler.
Gleichzeitig verweist Stüssi auf ein generelles gesellschaftliches Phänomen: «Vereine haben grundsätzlich Probleme, Leute zu gewinnen. Neben den vielen Aktivitäten wollen sich die Leute nicht noch in einem Verein engagieren.»
SVP kann bis zum 9. Januar nachnominieren
Die SVP hat nun rund sechs Wochen Zeit, um Interessierte zu finden und nachzumelden. Laut Gemeindeschreiberin Cornelia Crouch gelten dieselben Bedingungen wie bei regulären Kandidaturen: Wer nachnominiert wird, muss in Buchs AG stimmberechtigt sein.
Über eine Nachnomination kommen Personen in ein politisches Amt, die vorgängig nicht gewählt wurden. Für den Aargauer Rechtsdienst stellt diese Situation aber kein Problem dar.
Bei Proporzwahlen würden die Parteiverhältnisse gewahrt: Wählerinnen und Wähler hätten eine Partei gewählt – nicht zwingend einzelne Personen.

Scheitert die SVP-Suche für die Ämter im Einwohnerrat, sind währenddessen Ergänzungswahlen unumgänglich. Dann könnten auch andere Parteien um die drei freien Sitze antreten.
SVP-Fraktionspräsident Stüssi zeigt sich dennoch optimistisch. Er will im Bekanntenkreis nach geeigneten Personen suchen: «Es braucht eine innere Haltung, die mit der SVP und dem Gedankengut der Partei übereinstimmt. Und man muss Freude haben an der Politik, daran, im Dorf etwas Gutes zu bewegen.»
Mehr Sitze, als Kandidierende – ist Buchs AG ein seltener Fall?
Dass eine Partei Sitze gewinnt, ohne genügend Köpfe zu haben, ist übrigens selten – aber nicht beispiellos. Zu einer ähnlichen Situation kam es etwa im Jahr 2014 in Windisch AG.
Damals holte die SVP bei den Wahlen neun Sitze, hatte aber nur sechs Namen auf der Liste. Die Partei schaffte es damals rechtzeitig, drei Personen nachzumelden.
Auch in Buchs AG selbst ist es laut der Gemeindeschreiberin schon einmal zu einer eher kuriosen Wahl-Situation gekommen. Vor acht Jahren hatte ein Kandidat mit seiner Ein-Mann-Partei zwei Sitze geholt – und im Anschluss eine Person nachnominiert.








