Klingnau AG: Wirbel um «N****-Schnitten» aus Nachbardorf!
Zurzibiet 29.11.2024 - 11:46
Ein Gebäck aus Mandach AG wird in der Nachbargemeinde Klingnau verkauft und fällt auf. Grund dafür ist sein kontroverser Name.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Kuchenschnitte aus Mandach AG sorgt für grosses Aufsehen.
- Jedoch nicht wegen ihres Geschmacks, sondern wegen ihres Namens.
- Noch immer wird diese als «N****-Schnitte» bezeichnet.
- Einige Bewohnerinnen und Bewohner verteidigen die Bezeichnung vehement.
Eine Gebäck-Kontroverse sorgt in Klingnau AG für grosses Aufsehen. Bei einer Veranstaltung dort wurden sogenannte «N****-Schnitten» verkauft. Darüber berichtet «20 Minuten».
Demnach kommen diese Kuchen-Schnitten aus der Nachbargemeinde Mandach. Eine Anwohnerin erklärt dem Portal: «Die N****-Schnitte wird von den Frauen im Dorf zu speziellen Anlässen zubereitet.»
Obwohl das N-Wort in der Gesellschaft weitestgehend als tabu gilt, halten einige Bewohnerinnen und Bewohner die Bezeichnung für nicht problematisch.
Widerstand gegen Veränderung
Fritz Keller etwa, ein Ur-Mandacher, verteidigt die Schnitte: «Ich kann die Aufregung nicht verstehen. Niemand hier meint das rassistisch.»
Bereits 2017 hatte die Gemeinde verlauten lassen, keinen «passenderen» Namen zu kennen. Heute sagt sie: «Wir können gut verstehen, dass der Name der Mandacher Süssspeise Anlass zu Diskussionen geben kann.» Weiter möchte man sich zu einer Umbenennung jedoch nicht äussern.
Gesellschaftliche Verantwortung in der Debatte
Philip Bessermann von der Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus erklärt die Schwierigkeiten. Er sieht in dieser Situation Traditionsdenken, das mit modernen Gesellschaftsnormen kollidiere. Dabei fehle es oft an Empathie für die Empfänger der Begriffe, sagt er «20 Minuten».
Die Wahrnehmung von Rassismus ist komplex. Die Nutzung des N-Worts kann für viele Menschen verletzend sein, auch wenn der Kontext in Mandach nicht so gemeint ist. Bessermann appelliert: «Es wäre ein Zeichen des Respekts, die Schnitte einfach umzubenennen.»