Rheinfelden AG: Restaurant hat Tische von anderem Lokal vor der Tür

Wie bei Gastronomiebetrieben üblich, stehen aussen vor dem «Bohème Art-Restaurant» Tische. Das Problem: Diese gehören zu einem anderen Restaurant.

Das Wichtigste in Kürze
- Das Rheinfelder «Bohème Art-Restaurant» kämpft mit einer ungewöhnlichen Flächenzuteilung.
- Direkt vor der Lokalität befinden sich Tische – jedoch vom gegenüberliegenden Betrieb.
- Trotz Petition will der Stadtrat nichts an der Situation ändern.
Michael Derrer ist unzufrieden: Direkt vor der Tür des «Bohème Art-Restaurant», welches er besitzt und seine Partnerin betreibt, stehen Tische des Lokals von gegenüber.
Für eigene Aussentische ist kein Platz. Diese befinden sich versetzt abseits des Eingangs. Schlimmer noch: Bei gutem Wetter würden geöffnete Sonnenschirme das Restaurant gar «verstecken», wie Derrer moniert.

Mit einer Petition wandte sich der Rheinfelder an den Stadtrat, um eine Besserung der Situation zu erwirken.
Mehr als 2000 Unterschriften wies diese auf, darunter auch die des Ammanns einer Nachbargemeinde. Nach mehreren Monaten Bearbeitungszeit dann die Ernüchterung: Die Stadt hält an dem aktuellen Konzept fest.
Stadt lässt sich Zeit – und sagt Nein
In ihrer Antwort, welche Nau.ch vorliegt, schreibt sie unter anderem, dass die Kupfergasse – wo sich die besagten Lokalitäten befinden – sich «in mehreren zentralen Aspekten von anderen Altstadtgassen» unterscheide.
Auf der Seite der gegenüberliegenden Pizzeria dürfen Autos verkehren, sodass lediglich vor dem «Bohème» Tische platziert werden können.

Ebenso verweist die Stadt auf die «grosszügigen» 33 Quadratmeter, die etwas entfernt Derrers Etablissement eingeräumt wurden. Dies entspreche einer doppelt so grossen Fläche, als innen zur Verfügung stehen.
Die von dem Unternehmer angeprangerten Umsatzeinbussen bedauere man. Gleichzeitig betone man auch, dass dieser Aspekt nicht allein für den Erfolg eines Restaurants verantwortlich sei.
So würden auch die «Qualität des Service» und die «allgemeine Atmosphäre» dazu beitragen.
Michael Derrer ist über diese Antwort aufgebracht. Es sei «befremdlich, dass die Stadtführung – ohne je das Lokal besucht zu haben – in ihrer Antwort gastronomische Ratschläge erteilt».
Kein Unbekannter in der Stadt
Es ist nicht das erste Mal, dass der Unternehmer in den Medien erscheint. 2021 kandidierte er für den Stadtrat. Seine wilde Kandidatur führte damals zu seinem Ausschluss aus der GLP.
Seit 2013 engagiert er sich als Bezirksrichter. In der jüngsten Vergangenheit wurden bei ihm mehrmals Reifen zerstochen – an vier verschiedenen Fahrzeugen.
Kurz vor Weihnachten kam dann eine Kutsche, die er als Werbung für das Restaurant nutzte, durch Unbekannte zu Schaden.

Über diese Vorfälle äusserte er sich Anfang Jahr im Interview mit Nau.ch.
Mit dem Start der Sommersaison befürchtet Derrer nun, dass seine Gäste wieder unter der gemäss ihm «absurden Platzverteilung» leiden könnten.