Stadt Aarau plant trotz roter Zahlen mit unverändertem Steuerfuss

Der Aarauer Stadtrat plant, den Steuerfuss bis 2026 unverändert zu lassen, trotz prognostizierter Defizite.

Der Aarauer Stadtrat will in den kommenden Jahren nicht am Steuerfuss rütteln: Das Budget 2026 und der Politikplan 2026-2030 sehen einen unveränderten Ansatz von 96 Prozent vor – dies, obwohl die Jahresrechnungen bis und mit 2029 mit roten Zahlen abschliessen werden.
Der Politikplan zeige, dass die Vorgaben der Schuldenbremse über die gesamte Periode eingehalten werden könne, schreibt der Stadtrat in einer Medienmitteilung vom Dienstag. Bei der Schuldenquote wird es hingegen enger: Würden alle geplanten Projekte umgesetzt, müssten im Jahr 2030 Massnahmen ergriffen werden.
Die Ausgangslage habe sich im Vergleich zum Vorjahr insgesamt etwas verbessert, heisst es weiter. Dies sei unter anderem auf den deutlich besseren Steuerabschluss 2024 zurückzuführen, der in die Planwerte eingeflossen sei.
Zudem gibt es rechnerische Gründe: Es wird angenommen, dass jährlich nur 60 Prozent der geplanten Investitionen umgesetzt werden, bislang waren es 70 Prozent.
Mehr Einnahmen aber auch mehr Ausgaben
Für das kommende Jahr rechnet der Stadtrat bei einem Umsatz von 188 Millionen Franken mit einem Minus von 3,2 Millionen Franken. Erwartet werden einerseits Mehreinnahmen. So konnten aufgrund der kantonalen Prognosen im städtischen Budget 2026 rund 4,6 Millionen Franken mehr Steuereinnahmen eingestellt werden als im Budget 2025.
Andererseits wird die Stadt Aarau auch mehr Ausgaben verzeichnen. Insgesamt 3,4 Millionen Franken teurer wird es bei den Sonderschulkosten, den Besoldungsanteilen für die Lehrerpersonen, bei der Kreisschule und der städtischen Informatik.
Für 2026 plant die Einwohnergemeinde zudem Nettoinvestitionen in Höhe von 37 Millionen Franken, wovon 60 Prozent (22,2 Millionen Franken) realisiert werden dürften.