Zofingen

Verkauf bewahrte Spital Zofingen vor der Schliessung

Keystone-SDA Regional
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Zofingen,

Der Präsident des Kantonsspitals Aarau, Daniel Lüscher, hält den Verkauf des Spitals Zofingen für unausweichlich.

KSA Zofingen
Der Präsident des Kantonsspitals Aarau, Daniel Lüscher, spricht über den Verkauf des Spitals Zofingen. - KSA Zofingen

Der Verwaltungsratspräsident des Kantonsspitals Aarau, Daniel Lüscher, hat in einem Interview mit der «Aargauer Zeitung» über die Hintergründe des Verkaufs vom Spital Zofingen gesprochen. Wäre es Mitte Dezember nicht zum Verkauf gekommen, hätte er dem Regionalspital bis zur Schliessung «kein halbes Jahr» gegeben.

«Am Ende gab es nur zwei Möglichkeiten: Verkauf oder Schliessung», sagte Lüscher in dem am Montag veröffentlichten Interview. Das habe das Kantonsspital Aarau (KSA) von externen Firmen überprüfen lassen.

Das KSA habe niemanden beauftragt, einen Käufer für das Spital Zofingen zu suchen. Der Kontakt sei über Dritte zustande gekommen, sagte Lüscher. Er habe Mitte letztes Jahr die ersten Gespräche mit dem privaten Gesundheitsunternehmen Swiss Medical Network (SMN) geführt.

Kontakt durch Dritte

Mitte Dezember kommunizierte das KSA schliesslich, dass es im Rahmen eines Aktientausches das Spital Zofingen für 50 Millionen Franken an die private Spitalgruppe SMN verkauft. Diese übernimmt auch die bestehenden Schulden des Spitals Zofingen von 70 Millionen Franken. «Zum Spital Zofingen gehören auch Landreserven an attraktiver Lage», sagte Lüscher im Interview. Schulden allein würde niemand kaufen.

Der Kauf sei für die SMN auch strategischer Natur gewesen. «Will die Klinikgruppe weiter im Aargau tätig sein, ist sie auf eine Notfallstation angewiesen, und die bietet das Spital Zofingen», sagte der KSA-Verwaltungsratspräsident.

Er bezeichnete das Spital Zofingen auf operativer Ebene als «wahrscheinlich das erfolgreichste Regionalspital im Kanton Aargau». Aber es stünden Investitionen an. Altlasten und Neuinvestitionen zusammengerechnet summieren sich laut Lüscher auf etwa 160 Millionen Franken.

Strategische Entscheidung

Die SMN, die eine Versorgungsregion Mittelland aufbauen will, plant Investitionen am Standort Zofingen von 15 bis 20 Millionen Franken in den nächsten fünf Jahren, wie es Mitte Dezember an der Medienkonferenz anlässlich des Verkaufs hiess.

Wie die Zusammenarbeit des Kantonsspitals mit der privaten Spitalgruppe konkret aussehen wird, ist laut Lüscher noch nicht definiert. Das KSA werde versuchen, jene Patientinnen und Patienten nach Aarau zu bringen, für die das Regionalspital nicht ausgerichtet sei. «Natürlich nur, wenn sie es wollen», ergänzte der KSA-Verwaltungsratspräsident.

Für die SMN sei es interessant, dass sie auch von anderen Standorten komplexe Fälle ins KSA bringen könnten, sagte er. Noch sei aber nichts entschieden.

Das KSA wird als Teil der Vereinbarung Aktionär der SMN mit einem Anteil von 3,57 Prozent und gleichzeitig im Verwaltungsrat vertreten sein. Der Kanton Aargau ist alleiniger Eigentümer des KSA, welches das Spital Zofingen 2011 übernommen hatte.

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