Wirrwarr um Haus-Versteigerung im Aargau – «noch selten erlebt»

Im Aargau sorgt eine merkwürdige Versteigerung eines Mehrfamilienhauses für Aufsehen. Erst will dieses niemand haben, dann ist es innert sechs Minuten weg.

Das Wichtigste in Kürze
- In Abtwil AG wurde eine Haus-Versteigerung zum Geduldsspiel.
- Beim ersten Versuch wollte niemand ein Gebot abgeben.
- Der zweite Versteigerungs-Termin musste wegen einer Beschwerde abgesagt werden.
- Beim dritten Anlauf hat es nun endlich geklappt – und zwar schon nach sechs Minuten.
Im Oktober 2024 sollte in Abtwil AG ein Mehrfamilienhaus an der Leebernstrasse versteigert werden.
Bevor jedoch mit der Auktion begonnen werden konnte, wurde verlangt, dass die siebenseitigen Steigerungsbedingungen vorgelesen werden. Ein Prozess, der 27 Minuten dauerte. Und am Ende gab trotzdem niemand ein Gebot ab. Wie bitte?
Auch die zuständige Betreibungsamtleiterin Sandrina Keller war erstaunt. Sie sagte laut der «Aargauer Zeitung»: «So etwas hab ich noch selten erlebt.»
Nach der bizarren ersten Auktion wurde für Februar ein neuer Termin angesetzt. Dieser musste allerdings kurzfristig abgesagt werden. Grund: eine Beschwerde gegen die Steigerungsbedingungen.
Prozess dauerte insgesamt rund ein Jahr
Nun wurde kürzlich ein neuer Versteigerungs-Anlauf unternommen – der mittlerweile dritte Versuch. Zur Verwunderung aller ging es dieses Mal jedoch ganz schnell.
Ohne Vorlesen und nach insgesamt 42 Geboten und nur sechs Minuten fiel der Hammer. Das Mehrfamilienhaus wurde für 1,53 Millionen Franken verkauft.
Keller und ihr Team zeigten sich erleichtert über den erfolgreichen Ablauf der Versteigerung. «Letztes Mal waren wir zu diesem Zeitpunkt immer noch am Vorlesen», bemerkte eine Mitarbeiterin in der «Aargauer Zeitung».
Keller ist froh über den baldigen Abschluss des Falls: «Seit den ersten Vorbereitungsarbeiten ist mittlerweile rund ein Jahr verstrichen.»