Birrhard AG muss neue Wohnung für Flüchtlinge suchen

Melisa Zec
Melisa Zec

Brugg 11.10.2023 - 09:39

Eine Flüchtlingsfamilie weigerte sich zunächst, in eine von der Gemeinde gemietete Wohnung in Birrhard AG einzuziehen. Nun wurde das Mietverhältnis gekündigt.

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Das Gemeindehaus von Birrhard AG. (Archivbild) - Nau.ch / Werner Rolli

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine kurdische Familie wollte im August in eine Wohnung in Birrhard AG nicht einziehen.
  • Die siebenköpfige Familie bemängelte die Anbindung an den öffentlichen Verkehr.
  • Doch nun zeigt sich: Die Liegenschaftsverwalterin hat das Mietverhältnis gekündigt.

Im August machte die Geschichte einer kurdischen Familie aus dem Irak Schlagzeilen: Die siebenköpfige Flüchtlingsfamilie weigerte sich kurzzeitig, eine ihnen zugewiesene 3,5-Zimmer-Wohnung in Birrhard AG zu beziehen. Die Unterkunft bestand aus zwei Schlafzimmern und die Familie bemängelte zudem die schlechte Anbindung an den öffentlichen Verkehr.

Gaudenz Lüchinger, SVP-Vizeammann und Sozialverantwortlicher der kleinen Gemeinde von knapp 800 Einwohnern, war verwirrt. Er organisierte einen Dolmetscher zur Klärung der Situation. Anita Künzli, die schon 29 Jahre in der Liegenschaft wohnt, war fassungslos über die hohe Personenanzahl in der Wohnung: «Einfach nur reinstopfen, so viel vermeintlich geht, ist weder für die Flüchtlinge noch für die Mieter zumutbar.» Das sagte sie gegenüber der «Aargauer Zeitung».

Änderungen im Mietvertrag

Künzli setzte sich erfolgreich dafür ein, dass ihr Mietvertrag geändert wurde und sie vor dem offiziellen Kündigungstermin am 31. März 2024 ausziehen konnte. Doch nun zeigt sich ein neues Bild: Nicht Künzli wird umziehen müssen, sondern die irakische Familie.

Die Liegenschaftsverwalterin hat den Mietvertrag mit der Gemeinde gekündigt – ohne Angabe von Gründen. Lüchinger bestätigt dies und sagt: «Wir sind zurzeit daran, eine neue Wohnung zu suchen, aber es ist noch nichts spruchreif.» Es sei unklar, ob ein neues Zuhause in Birrhard gefunden wird. Es könne auch eine Kooperation mit der Gemeinde Hausen eingegangen werden, da die beiden Gemeinden eine Vereinbarung haben.

Keine Antwort von der Liegenschaftsverwalterin

Die Liegenschaftsverwalterin hat auf Fragen der «Aargauer Zeitung» nach dem Kündigungsgrund nicht geantwortet. Doch Nachbarin Künzli lobt die Familie aus dem Irak: Sie seien nett und anständig und würden sogar kurdisches Essen vorbeibringen. Alle Familienmitglieder gehen aktuell entweder in die Schule oder besuchen einen Deutschkurs.

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