Windisch setzt Schwammstadtkonzept bei Klosterzelgstrasse um

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Brugg 03.07.2024 - 15:39

Wie die Gemeinde Windisch schreibt, setzt sie im Rahmen der Neugestaltung der Klosterzelgstrasse Massnahmen zur Umsetzung eines Schwammstadt-Konzepts um.

Eingang und Infotafel des Gemeindehauses an der Dohlenzelgstrasse 6 in Windisch.
Eingang und Infotafel des Gemeindehauses an der Dohlenzelgstrasse 6 in Windisch. - Nau.ch / Werner Rolli

Die Arbeiten an der Klosterzelgstrasse neigen sich langsam dem Ende entgegen. Mit den Bauminseln nimmt die Neugestaltung dieser Quartierstrasse sichtbar Formen an.

Eng damit verbunden sind die Schwammstadtmassnahmen, welche die Gemeinde Windisch bei diesem Strassenprojekt erstmals umsetzt.

Die Situation in den urbanen Räumen verändert sich durch den Klimawandel rasant.

Hitzetage mit extremen Temperaturen und zunehmende Starkregenereignisse stellen das Leben in der Stadt auf eine harte Probe.

Die Rolle gesunder Bäume im Klimawandel

Um den Klimawandel und seine Auswirkungen abzumildern, sind gesunde und leistungsfähige urbane Ökosysteme wie Bäume unverzichtbar.

Ein Dilemma für eine hitzeresistente Stadtentwicklung ist die Verfügbarkeit von Wasser für die Bäume.

Obwohl Starkregenereignisse und damit Überschwemmungen zunehmen, steht dieses Wasser den Bäumen nicht zur Verfügung.

Es wird bisher über die zunehmend überlastete Kanalisation abgeleitet.

Umsetzung des Schwammstadtkonzepts auf der Klosterzelgstrasse

Durch den Bau von Versickerungsflächen mit unterirdischen Retentionskörpern nach dem Stockholmer System können zwei wichtige Bausteine des Schwammstadtkonzeptes umgesetzt werden.

Diese umfassen den Wasserrückhalt bei Starkregenereignissen und die Bereitstellung von Wasserspeichern für Bäume zur Kühlung des Stadtraums.

Diese Massnahmen konnten mit der Aufwertung der Klosterzelgstrasse umgesetzt werden.

Schwammstadt-Technologie zur Regenwasserrückhaltung

Bei Regen wird das anfallende Oberflächenwasser von Strasse und Trottoirs über Schächte und Rohrleitungen in die begrünten Versickerungsflächen geleitet.

Diese halten das Wasser zurück, sodass es anschliessend in den unterirdischen Retentionskörper versickern kann.

Diese «Schwämme» aus grobporigem Schotter und gesiebtem Oberboden, angereichert mit Aktivkohle, nehmen das anfallende Strassenwasser auf und geben es nach und nach wieder an die Bäume ab.

Gleichzeitig können sie bei starken Regenfällen viel Wasser aufnehmen und so zur Entlastung der Kanalisation beitragen.

Nachhaltiger Bodenaufbau für Bäume

Das Prinzip der Schwammstadt für Bäume besteht aus einem fein abgestimmten System von groben Steinen als Tragschicht für den Strassenaufbau und einer Schicht aus feinerem Splitt als Belüftungs- und Verteilungsschicht für das anfallende Wasser.

So entsteht ein tragfähiger, durchwurzelbarer Boden mit ausreichender Luft- und Feldkapazität.

Auf diesem nicht sichtbaren Aufbau werden die eingesäten und mit Bäumen bepflanzten Versickerungsflächen aufgebaut.

Sickerfläche als Reinigungsfilter für Oberflächenwasser

Die mit Randsteinen eingefasste Sickerfläche mit Ober- und Unterboden dient als Reinigungsfilter für das anfallende Oberflächenwasser.

Obwohl nur ein kleiner Teil der Massnahmen zur Aufwertung der Klosterzelgstrasse sichtbar ist und der grösste Teil unter dem Strassenbelag liegt, tragen die Schwammstadt-Massnahmen nach dem Stockholmer System zur Hitzeentschärfung entlang der Klosterzelgstrasse und zur Minderung von möglichen Hochwasserereignissen bei.

Weiteres Vorgehen

Die Wasser- und Abwasserleitungen sowie die Arbeiten des Elektrizitätswerks in der Klosterzelgstrasse sind bereits fertiggestellt.

Zurzeit werden die letzten Arbeiten an der Gasleitung ausgeführt (IBB).

Gleichzeitig werden die Grünflächen erstellt, die Bepflanzungen vorgenommen und schlussendlich die Belagsarbeiten ausgeführt.

Bis Oktober 2024 sind alle Arbeiten abgeschlossen.

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