Schöftland kämpft mit Haushaltsdefizit im Budget 2025
Suhrental 22.10.2024 - 13:56
Die Finanzplanung für 2025 in Schöftland zeigt einen Rückgang der Einnahmen und einen Aufwandüberschuss, was die künftige Haushaltslage belastet.
Wie die Gemeinde Schöftland mitteilt, basiert das Budget 2025 auf einem unveränderten Steuerfuss von 103 Prozent. Der Umsatz (Einwohnergemeinde inklusive Eigenwirtschaftsbetriebe) wird mit 30'345'650 Franken um rund 1,46 Millionen Franken oder um knapp 4,6 Prozent tiefer als im Vorjahresbudget ausgewiesen.
Diese markante Umsatzabnahme begründet sich hauptsächlich durch die deutlich tieferen Einkaufs- und Verkaufspreise für die Energiebezüge im Eigenwirtschaftsbetrieb Elektrizitätsversorgung. Als Gesamtergebnis wird ein Aufwandüberschuss von 1'433'950 Franken (Budget 2024: 1'588'250 Franken) prognostiziert.
Bei einer Selbstfinanzierung von 552'900 Franken und Nettoinvestitionen von 3'186'000 Franken resultiert ein Finanzierungsfehlbetrag (beziehungsweise eine Vermögensabnahme) von 2'633'100 Franken.
Steigende Mehrausgaben belasten das Budget
Trotz diverser teils schwerwiegender Sparmassnahmen war es erneut nicht möglich, ein ausgeglichenes Budget zu erarbeiten. Im Vergleich zum Vorjahresbudget sind hauptsächlich Mehraufwendungen in den Bereichen Personalaufwand, Pflegefinanzierung, gesetzliche wirtschaftliche Hilfe & Asylwesen sowie bei den Restkosten Sonderschulung, Heime und Werkstätten zu verzeichnen.
Demgegenüber stehen geringfügig höher budgetierte Steuererträge sowie der Wegfall des im Budget 2024 vorhandenen Projektes «Sanierung Kugelfang Hügeli» positiv gegenüber. Ein Grossteil dieser Mehrausgaben ist nur bedingt oder gar überhaupt nicht durch die Gemeinde zu beeinflussen beziehungsweise zu steuern.
Diese Zunahme der gebundenen Ausgaben sowie der weiterhin stagnierende Normsteuerertrag pro Einwohner beeinflussen das negative Ergebnis des Budgets erneut massgeblich.
Notwendigkeit von Stabilitätsmassnahmen
Die aktualisierte Finanz- und Investitionsplanung (2025 bis 2034) zeigt, dass mit dem aktuell angedachten grossen Investitionsvolumen im Bereich Unterhalt und Erweiterung der Freizeit- und Schulanlagen sowohl das mittelfristige Haushaltgleichgewicht wie auch eine angemessene Verschuldung per Ende der Planperiode nicht erreicht werden können.
Um mittel- bis langfristig einen ausgeglichenen Finanzhaushalt inklusive einer angemessenen Selbstfinanzierung (welche für zukünftige Investitionsausgaben zwingend notwendig ist) zu garantieren, sind weiterhin sowohl seitens Aufwand wie auch seitens Ertrag Massnahmen zur Ergebnisstabilisierung erforderlich.