Aargauer Parlament will obligatorische Hundekurse und wartet ab

Der Aargauer Regierungsrat soll prüfen, ob obligatorische Kurse für Hundehalterinnen und Hundehalter wieder eingeführt werden sollen.

Der Aargauer Regierungsrat muss die Wiedereinführung von obligatorischen Kursen für Hundehalterinnen und Hundehalter prüfen. Das hat der Grosse Rat an Dienstag mit 103 zu 30 Stimmen beschlossen. Der Kanton wird jedoch vorerst die Entwicklung auf Bundesebene abwarten.
Das Parlament überwies das Postulat von Grossrätinnen und Grossräten aus den Reihen von SP, EVP, GLP, Mitte, SVP und Grünen für die Wiedereinführung von obligatorischen Hundekursen. Es geht um Personen, die sich erstmals einen Hund anschaffen. Der Regierungsrat hatte sich bereit erklärt, die Sache zu prüfen.
Nationale Lösung bevorzugt
Er sprach sich jedoch gegen eigene Hundekurse zum heutigen Zeitpunkt aus. Er will nicht gleich kantonale Regeln erlassen, sondern auf eine nationale Lösung warten. Im Fall des Scheiterns einer nationalen Lösung zeigte sich der Regierungsrat bereit, eine «schlanke und pragmatische Lösung» zu prüfen.
Für das Postulat sprachen sich SP, GLP, Mitte-Partei, EVP und SVP aus. Es gehe um die Wiedereinführung von Kursen für erstmalige Hundebesitzer. Diese würde die Sicherheit und die artgerechte Haltung hielten Befürworter fest.
Kritik an Hundekursen
Ein FDP-Sprecher wies darauf hin, die Hundekurse seien eine Geldmacherei und seien abgeschafft worden, weil sie wirkungslos seien. In der FDP-Fraktion gab es am meisten Nein-Stimmen zum Postulat.
Von 2008 bis Ende 2016 mussten alle Hundehaltenden in der Schweiz einen Sachkundenachweis erwerben. Der Aargau führte die Kurse danach nicht weiter. Die im Aargau weiterhin bestehende Kurspflicht für Hunde mit erhöhtem Gefährdungspotenzial geniesst in Fachkreisen gemäss Regierungsrat breite Unterstützung und hat sich bewährt.





