Zofingen

Asylunterkunft in Oftringen AG kostet 2,8 Millionen Franken mehr

Keystone-SDA Regional
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Zofingen,

Das Projekt für die kantonale Unterkunft wird teurer als geplant. Der Aargauer Regierungsrat beantragt einen Nachtragskredit von 2,8 Millionen Franken.

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Die Kantonale Asylunterkunft in Oftringen wird teurer als geplant. (Symbolbild) - Keystone

Das Projekt für die kantonale Asylunterkunft in Oftringen AG wird teurer als vom Parlament bewilligt. Der Regierungsrat hat dem Parlament am Freitag einen Nachtragskredit von 2,8 Millionen Franken beantragt. Bewilligt sind 4,6 Millionen Franken. 150 Personen sollen Platz in der Unterkunft finden.

Das Departement von Regierungsrat Jean-Pierre Gallati (SVP) hatte das Projekt im vergangenen Juni gestoppt. Es zeichnete sich ab, dass die budgetierten Kosten nicht ausreichen würden, hiess es. Mit dem beantragten Nachtragskredit wird die Unterkunft 7,451 Millionen Franken kosten.

Jean-Pierre Gallati
Jean-Pierre Gallati (SVP). - Keystone

Bei der geplanten Unterkunft handelt es sich um eine Modulbaute aus dem Jahr 2016, die der Kanton von der Basler Chemiefirma F. Hoffmann-La Roche geschenkt erhielt. Der Aargau musste jedoch auf eigene Kosten die Modulbaute in Kaiseraugst AG rückbauen und an den neuen Standort transportieren.

Trotz vorgängiger Überprüfung der Modulbaute habe der Kantonale Sozialdienst (KSD) erst im Rahmen der Erarbeitung des Baugesuchs festgestellt, dass diverse Ertüchtigungsarbeiten an der Modulbaute erforderlich seien, heisst es in der Botschaft des Regierungsrats.

Es gehe um Brandschutz, zusätzliche Installationen in Gemeinschafts- und Büroräumen sowie um Elektro- und Schliessanlagen.

Unerwartete Mehrkosten

Auch die nötigen Umgebungsarbeiten sowie der Beizug von externer Unterstützung bei der Erarbeitung des Baugesuchs und für das Baumanagement und die Bauleitung hätten zu Mehrkosten geführt. Allerdings habe der KSD auch Minderkosten von rund 710'000 Franken erzielt – unter anderem durch eine Reduktion des Rückbauumfangs der Fundation in Kaiseraugst, hiess es.

Unter dem Strich ist für die kantonale Unterkunft Oftringen ein Zusatzkredit von 2,852 Millionen Franken notwendig.

Der Gemeinderat Oftringen stellt dem Kanton einen Teil der gemeindeeigenen Parzelle für mindestens zehn Jahre im Baurecht zur Verfügung. Die Baurechtszins beträgt 33'000 Franken pro Jahr. Die Gemeindeversammlung hatte im September 2023 dem Deal zugestimmt.

Die Parzelle befindet sich in der Zone für öffentliche Bauten und Anlagen – direkt neben der Autobahn A1. Die Baubewilligung liegt seit April 2024 vor.

Lob trotz Kostenexplosion

Im Grossen Rat hatte das Projekt bei der Kreditbewilligung viel Lob erhalten. Es sei ein «Glücksfall», hiess es. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis sei gut.

Man sage der Firma Danke für das Geschenk und ebenfalls der Gemeinde Oftringen. Es sei ein Vorzeigeprojekt, das zeige, was bei guter Zusammenarbeit von Kanton und Gemeinden alles möglich sei. Alle Parteien stimmten zu – bis auf die gespaltene SVP-Fraktion.

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