Gesundheit Aargau: Das sind die Auswirkungen des Tabakkonsums

Die Zahl der Raucherinnen und Raucher geht allgemein immer weiter zurück. Der Kanton Aargau liegt beim Tabakkonsum in der Schweiz im Mittelfeld.

Das Wichtigste in Kürze
- Etwa ein Viertel der Menschen im Kanton Aargau raucht regelmässig.
- 60 Prozent der Raucherinnen und Raucher möchten gerne mit dem Rauchen aufhören.
Eigentlich ist längst bekannt, dass der Konsum von Tabakprodukten zahlreiche negative Folgen für die Gesundheit hat. Dennoch rauchen laut dem Bundesamt für Statistik etwa 26 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner des Kantons Aargau regelmässig. Das entspricht etwa einem Viertel der Bevölkerung.
Die Auswirkungen des Tabakkonsums auf die Gesundheit
Zigaretten enthalten zahlreiche Giftstoffe und Chemikalien, die den Körper belasten. Viele dieser Stoffe sind erwiesenermassen karzinogen, das heisst, krebserregend. Durch den eingeatmeten giftigen Rauch verursacht Tabak vor allem Schäden an der Lunge und in den Atemwegen.
So ist das Risiko für Lungen-, Mund-, Rachen-, Kehlkopf- und Speiseröhrenkrebs bei Rauchern stark erhöht. Doch auch andere innere Organe wie Magen, Leber, Nieren und Bauchspeicheldrüse können in Mitleidenschaft gezogen werden.

Weiterhin sind Raucher häufiger von chronisch-obstruktiver Lungenkrankheit (COPD) betroffen. Bis zu 50 Prozent, also der Hälfte der Raucher, wird eine Form dieser Krankheit entwickeln.
In der Schweiz sind rund 400'000 Menschen über 40 Jahren von COPD betroffen. Im Vergleich zu Nichtrauchern ist das Risiko um das Dreizehn-Fache erhöht. Erkranken Nichtraucher, liegt dies häufig daran, dass sie über Jahre starkem Rauch ausgesetzt waren.
Gesundheit Aargau: Rauchen und das Herz-Kreislaufsystem
Doch Tabakkonsum schädigt nicht nur die Lunge und die Atemwege. Regelmässiges Rauchen gilt als einer der Hauptrisikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, da es die Verkalkung der Gefässe und Bluthochdruck fördert. Diese sind die Hauptursachen für Herzinfarkte und Schlaganfälle.

Eine weitere typische Raucherkrankheit ist die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK). Sie wird im Volksmund auch Raucherbein genannt.
Dabei handelt es sich um eine Verkalkung der Gefässe in den Beinen, die zu Durchblutungsstörungen führt. Die Beine schmerzen schnell beim Gehen und erfordern Pausen. Im fortgeschrittenen Stadium treten die Schmerzen auch im Ruhezustand auf.
Weitere Folgen des Tabakkonsums für die Gesundheit
Daneben hat Tabakkonsum noch andere negative Folgen für die allgemeine Gesundheit im Aargau. So haben Raucherinnen und Raucher ein erhöhtes Risiko für Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes Typ 2. Aufgrund ihres schwächeren Immunsystems sind sie ausserdem anfälliger für Infektionskrankheiten. Nicht zuletzt schadet die schlechtere Durchblutung der Haut: Sie wirkt oft fahl und schlaff und altert schneller als die Haut von Nichtrauchern.

Viele Raucherinnen und Raucher sind sich kaum bewusst, wie stark der Tabakkonsum die Sinneswahrnehmung stört. Vor allem das Geschmacks- und Geruchsempfinden ist beeinträchtigt. Wer mit dem Rauchen aufhört, nimmt die Welt auf einmal wieder viel intensiver wahr.
Dass Rauchen schadet, wissen die meisten Menschen: Im Gesundheitsbericht des BFS gaben 60 Prozent der Befragten an, dass sie mit dem Rauchen aufhören wollten. Dennoch scheitern viele, da Inhaltsstoffe wie Nikotin stark süchtig machen. Kommt hinzu: Immer mehr junge Menschen konsumieren alternative Tabakprodukte wie Snus und E-Zigaretten. Ihnen hängt vielleicht nicht das Stigma der Zigarette an, doch auch sie können süchtig machen.
Rauchen richtet Schaden in Milliardenhöhe an
Laut dem Bundesamt für Gesundheit richtet der Tabakkonsum jährlich einen volkswirtschaftlichen Schaden von über sechs Milliarden Franken an. Etwa die Hälfte davon entfällt auf die direkten Gesundheitskosten, die andere Hälfte auf indirekte Kosten durch Produktivitätsverluste. Damit sind vor allem die Erwerbsausfallkosten gemeint.

In diesen Zahlen sind weitere indirekte Kosten, die durch den Tabakkonsum entstehen, noch nicht eingerechnet. Dazu gehören die Kosten von Schäden, die durch Passivrauchen entstehen, sowie Umweltschäden. So berichtet die Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz, dass jährlich 766'500 Tonnen Zigarettenstummel achtlos weggeworfen werden. Diese verschmutzen die Umwelt und verursachen hohe zusätzliche Reinigungskosten.