Gesundheit Aargau: Warum immer mehr Menschen Nein zum Alkohol sagen

Der Alkoholkonsum geht seit Jahren zurück – auch bei uns. Die Gründe dafür sind vielfältig und hängen nicht alle mit der Gesundheit zusammen.

Das Wichtigste in Kürze
- Es gibt immer mehr Menschen, die keinen Alkohol trinken.
- Für viele Menschen ist es eine Lifestyle-Entscheidung, auf Alkohol zu verzichten.
Ob das Glas Wein zum Abendessen oder die Flasche Bier auf der Couch: Über Jahrzehnte war Alkohol nicht aus dem Alltagsleben wegzudenken. In den letzten Jahren hat sich das Bild jedoch gewandelt. Immer mehr Menschen leben alkoholfrei.
Gesundheit Aargau: Alkoholverzicht für bessere Gesundheit
Die Schweiz liegt mit dieser Entwicklung im europäischen Durchschnitt. Laut Bundesamt für Statistik tranken 2022 nur noch neun Prozent der Bevölkerung ab 15 Jahren Alkohol. Vor 30 Jahren waren es noch 20 Prozent.
Auch der Alkoholkonsum sank. Laut den Marktdaten des Branchenverbandes Spiritsuisse liegt der Pro-Kopf-Verbrauch heute unter acht Litern jährlich.

Der Kanton Aargau liegt dabei im Mittelfeld. Bei einer Befragung des Kantons im Jahr 2022 gaben 6,5 Prozent der Befragten an, täglich Alkohol zu trinken.
Die Fachstelle Sucht spricht dagegen von neun bis zehn Prozent. Zwei Gruppen stechen beim Konsum heraus. So trinken die Älteren fast täglich Alkohol, während sich junge Männer überdurchschnittlich häufig dem Rauschtrinken hingeben.
Alkoholfrei Leben als Lifestyle
In den letzten beiden Jahrzehnten ist das Bewusstsein der Menschen für die eigene Gesundheit stark gestiegen. Befeuert wird der Trend zum gesunden Leben durch die Sozialen Medien mit ihren unzähligen Tipps.
Dazu kommen öffentlich gesteuerte Kampagnen wie der sogenannte Dry Januar. Er sieht vor, nach den Exzessen der Weihnachtszeit im Januar alkoholfrei zu bleiben.

Der Verzicht auf Alkohol ist dabei nur einer von mehreren Baustellen. Auch eine gesündere Ernährung, mehr Bewegung und der Verzicht auf das Rauchen gehören dazu. Rauchen und Alkohol gehören zu den Hauptursachen vieler Zivilisationskrankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauf-Beschwerden und Leberprobleme.
Mehr Kontrolle über das eigene Leben
Soziale Medien sind auch aus anderem Grund beim Verzicht auf Alkohol wichtig: Die rasend schnelle Verbreitung von als peinliche empfundener Partybilder. In vielen Fällen sind diese Bilder nicht nur peinlich, sondern können negative Konsequenzen bei der Jobsuche haben. Darum empfinden gerade junge Menschen es als sicherer, alkoholisierte Bilder von Anfang an zu vermeiden.

Da das eigene Erscheinungsbild und der Alltag heute so stark der Selbstkontrolle unterliegen, wird Alkohol als Störfaktor betrachtet. Gerade für Mädchen und Frauen kommt ein leider erforderliches Sicherheitsbedürfnis hinzu: Nüchtern können sie ihre Umgebung besser beobachten und beurteilen. So kommen sie nicht so schnell in die Lage, dass ein von ihnen als harmloser Flirt gemeinter Austausch Männer dazu verleitet, aufdringlich zu werden.
Vielfältige alkoholfreie Alternativen
Lange Zeit gab es vor allem beim abendlichen Ausgehen kaum Alternativen zu alkoholischen Getränken. Wer das Sprudelwasser statt dem Wein oder Cocktail bestellte, wurde schräg angesehen. In den letzten Jahren haben die Hersteller jedoch vielfältige alkoholfreie Getränke auf den Markt gebracht, die leckeren Geschmack ohne Rausch versprechen.

Dies reicht von alkoholfreien Bieren und Weinen bis zu Mixgetränken wie Mocktails: Cocktails aus verschiedenen leckeren Zutaten, jedoch ohne Alkohol. Dazu hilft es, dass sich die öffentliche Meinung gewandelt hat. Wer heute einen alkoholfreien Cocktail bestellt, der gilt nicht länger als Langweiler, sondern als gesundheits- und verantwortungsbewusster Mensch. Und diesen Schuh ziehen sich viele gerne an.











