Berufsschule Aarau verteilt Hausaufgaben-Bussen

Die Berufsschule Aarau hat strenge Regeln. Wer etwas vergessen hat, muss bezahlen – auch bei einem vergessenen Tüechli.

An der Berufsschule Aarau (bsa) werden Schülerinnen und Schüler mit Geldstrafen belegt, wenn sie Material vergessen oder gegen Schulregeln verstossen. Wie «20 Minuten» berichtet, beträgt die Busse in der Regel zehn Franken.
Wer die Geldstrafe nicht bezahlt, erhält Mahnungen und riskiert eine Betreibung. Das Semesterzeugnis wird erst nach Begleichung der Busse ausgehändigt.
In der Facebook-Gruppe «Rechtsberatung Schweiz» sorgt das für Diskussionen.
Ein Elternteil fragt dort, ob dies rechtlich korrekt sei, und beschreibt die Situation: «Mein Sohn hat beim Sportunterricht ein Handtuch vergessen. Daraufhin bekam er eine Disziplinarstrafe mit dem Hinweis, dass er das Zeugnis erst nach der Zahlung erhält.»
Eine Umfrage unter Lernenden zeigt laut «20 Minuten», dass viele bereits gebüsst wurden. Ein Schüler erzählt, er habe Strafen erhalten, weil er Hausaufgaben oder Sportsachen vergessen habe. Ein Anderer berichtet von einer Busse wegen eines vergessenen Taschenrechners.
Schule rechtfertigt das Bussen-System
Ob Schulen solche Strafen überhaupt verhängen dürfen, regelt das jeweilige Kantonsrecht. Im Kanton Aargau sind Disziplinarbussen an Berufsschulen erlaubt.
Rektorin Margret Baumann erklärt gegenüber «20 Minuten»: «Verstösst jemand wiederholt gegen die Schulordnung, hat dies unweigerlich eine Busse zur Folge.»
Wer nicht zahle, werde dreimal gemahnt. Erst in der zweiten oder dritten Mahnstufe würde das Zeugnis in Papierform nicht ausgehändigt werden.
Baumann betont, es handle sich um eine «absolute Ausnahme». Die meisten Lernenden würden gar keine Bussen bezahlen. Das eingenommene Geld kommt zudem vollständig den Schülerinnen und Schülern zugute.
So würden mit den Einnahmen «Schneetage, Exkursionen und kulturelle Projekte» finanziert.






