Chemie-Alarm in Solothurner Kirche!

Im Hauptraum der Reformierten Kirche Bellach wurde eine zu hohe Formaldehyd-Belastung festgestellt. Nun folgt eine umfassende Sanierung.

Das Wichtigste in Kürze
- In der Reformierten Kirche Bellach SO wurden zu hohe Formaldehydwerte registriert.
- Die Chemikalie kann bei langfristiger Belastung gesundheitsschädigend wirken.
- Der Hauptraum ist daher nun geschlossen.
- Erst im kommenden Sommer dürfte dieser wieder frühestens geöffnet werden.
Der Hauptraum der Reformierten Kirche Bellach im Kanton Solothurn wurde gesperrt. Grund ist eine Belastung der Raumluft mit der Chemikalie Formaldehyd, wie die «Solothurner Zeitung» berichtet.
Bei einer Sitzung im Sommer ist einer Anwesenden ein Geruch aufgefallen, erklärt die Liegenschaftsverantwortliche im Kirchgemeinderat Solothurn Andrea Ernst.
«Ein auffälliger Geruch liess die Vorsitzende der Baukommission Verdacht schöpfen, dass die Luft kontaminiert sein könnte», so Ernst. Die Vorsitzende habe daraufhin umgehend Messungen veranlasst.
Diese zeigten, dass die vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) vorgegebenen Grenzwerte deutlich überschritten werden.
Daraufhin wurde der Hauptraum geschlossen. Davon nicht betroffen ist der Kirchgemeindesaal. Für die Gottesdienste gibt es bereits einen alternativen Standort. Gemäss «Solothurner Zeitung» sollen die Kirche Langendorf sowie die Stadtkirche Solothurn als Ausweichort dienen.
Formaldehyd erst nach langer Belastung schädlich
Andrea Ernst ist nichts über Personen bekannt, die aufgrund der Belastung Anzeichen von Beschwerden gezeigt haben. Man gehe davon aus, frühestens im Sommer den Hauptraum wieder nutzen zu können – nach einer Sanierung.
Somit findet dort auch die Weihnachts- und Neujahrsfeier nicht statt.

Wie Stefan Gyr der «Solothurner Zeitung» sagt, ist mit Gesundheitsschädigungen erst bei langfristigen und höheren Belastung zu rechnen. Er ist der Leiter Schadendienst beim kantonalen Amt für Umwelt.
Die nötigen Sanierungsschritte werden von der Baukommission und dem Kirchgemeinderat nun geprüft. Gemäss Andrea Ernst ist geplant, die Kosten dafür selbstständig zu tragen.