Neuendorf: 350 Logistiker bangen jetzt um Job – das sagt Unia!
Thal-Gäu 01.10.2024 - 10:41
Der Modeversand Zalando plant den auslaufenden Vertrag mit Ceva Logistics nicht zu verlängern. Nun sind die Jobs von 350 Mitarbeitern in Neuendorf in Gefahr.
Das Wichtigste in Kürze
- Arbeitskrise bei Ceva Logistics: Arbeitsplätze in Neuendorf SO bedroht.
- Die Nichtverlängerung Zalando-Vertrags könnte zur Kündigung von 350 Angestellten führen.
- Logistikpartner im Tessin soll die Retouren des Modeversands übernehmen.
Die Firma Ceva Logistics in Neuendorf SO, ein Tochterunternehmen von CMA CGM Marseille, kümmert sich um die Bearbeitung der Retouren des Modeversands Zalando.
Jetzt steht die Zukunft des gesamten Standorts auf der Kippe. Zalando hat kürzlich angekündigt, den bestehenden Vertrag mit Ceva Logistics nicht zu erneuern.
Zukünftige Retourenbearbeitung im Tessin
Zalando plant, Retouren künftig an einem neuen Standort im Tessin zu sammeln. Dies gab eine Sprecherin von Zalando gegenüber «Keystone-SDA» bekannt. Dieser Schritt wird mit den geographisch günstigeren Transportweg im Tessin begründet.
Die Folgen für Ceva Logistics sind gravierend: Wie die Gewerkschaft Unia mitteilte, könnten durch die Entscheidung bei Ceva Logistics rund 350 Mitarbeiter ihren Job verlieren, was etwa 212 Festanstellungen und 138 temporäre Jobs betrifft.
Gewerkschaft kritisiert Vorgehen
Die Gewerkschaft Unia meldet deutliche Kritik an der Entscheidungsweise von Zalando und Ceva Logistics.
«Es sind Leute, die keine oder wenig Kenntnis der Landessprache haben und die wirklich ausgenutzt werden», kommentierte Elisabeth Fannin, Mediensprecherin der Unia gegenüber «SRF».
Darüber hinaus fordert die Unia einen Sozialplan zur Unterstützung der Betroffenen
Neuendorf ohne Vorwarnung überrumpelt
Die Gemeinde Neuendorf wurde völlig unvorbereitet von der potenziellen Massenentlassung getroffen. Gemeindepräsident Hanspeter Egli erklärte, man sei «total überrascht».
Erwartet wird, dass Ceva Logistics im Oktober oder November die Kündigungen aussprechen wird. Eine Stellungnahme des Logistikunternehmens steht derzeit noch aus.