Quäl-Hof von Ramiswil SO war frisch Bio-zertifiziert!
Es werden weitere Details über den «Horrorhof» von Ramiswil SO sowie über die Halterin bekannt. Unglaublich: Der Bauernhof war frisch Bio-zertifiziert!
Das Wichtigste in Kürze
- Es kommt aus: Der Quäl-Hof von Ramiswil SO war frisch Bio-zertifiziert.
- Ein Pferde-Züchter aus Österreich konnte auf dem Hof kaum einen Kafi trinken.
- Er sagt nun: «Der Geruch – ich dachte, ich bin tot.»
Der Quäl-Hof von Ramiswil SO schockiert die Schweiz. Rund 120 Hunde wurden unter skandalösen Bedingungen vorgefunden. Die verwahrlosten Tiere mussten eingeschläfert werden.
Es sind schlimme Bilder. Darum ist es umso erstaunlicher, was die SRF-Sendung «Rundschau» berichtet: Der Hof wurde erst kürzlich frisch bis 2026 Bio-zertifiziert!
Wichtig: Der besagte Betrieb in Ramiswil hat keinen Produktionsvertrag mit «Bio Suisse» und ist somit keine Knospe-Produzentin. Das unterstreicht Lukas Inderfurth, Bereichsleiter Kommunikation von «Bio Suisse».
Die Kontrolle und Zertifizierung erfolgen durch die vom Bund akkreditierte Firma «Bio.Inspecta». Eine Nau.ch-Anfrage bei der Zertifizierungsfirma ist bisher noch unbeantwortet.
Tatsache ist: Was der Österreicher Pferdezüchter Erich Grasberger im SRF-Beitrag erzählt, klingt nicht im Entferntesten nach Bio.
Skandal-Halterin M.B.* war nämlich auch Besitzerin von über hundert Pferden.
Diese verteilte sie an 16 Standorten in der Schweiz und im Ausland. Einige davon lebten auch in Ramiswil.
Grasberger verkaufte der Tierhalterin insgesamt 17 erstklassige Zucht-Pferde. «Ich dachte mir – Schweiz, da kann nichts schiefgehen. Diese Frau passt für die Pferde, wenn sie so berühmt ist, welcher Züchter freut sich nicht?»
«Der Geruch – ich dachte, ich bin tot»
Eines Tages bringt er zwei Pferde persönlich auf den Hof in Ramiswil. Diesen Tag werde er nie vergessen. «Es war ein normaler Stall, wie bei alten Bauernhäusern. Ich dachte mir nichts, habe ja nur die ersten paar Räume gesehen.»
Dann seien sie in die Küche gegangen. «Wir haben einen Kaffee getrunken, aber mit Mühe und Not. Der Geruch – ich dachte, ich bin tot.»
Vorher-Nachher-Bilder: «Das ist so ähnlich wie Mord»
Einige seiner Pferde stehen auch in Frankreich. Grasberger zeigt Vorher-Nachher-Bilder. Als er sie an die Schweizerin abgab, waren es Prachttiere mit grossen Muskeln. Heute sind einige nur noch Haut und Knochen.
Ein Schock für Grasberger, als er eines seiner Pferde auf einem Foto betrachtet.
«Ein armes, krankes Pferd. Das ist so ähnlich wie Mord. Aber bei Mord wären die Tiere wenigstens gleich tot – das hier ist Verhungern-Lassen. Quälerei – Dahinsiechen.»
Die Ermittlungen gegen M.B.* laufen
Was hinzukommt: Bis heute wartet Grasberger auf Geld, nicht alle Pferde sind bezahlt. So ergeht es auch anderen, die mit der Schweizerin Geschäfte gemacht haben.
Die Ermittlungen gegen M.B.* laufen.
Gegen die Halterin, eine bekannte Schweizer Gesundheits-Expertin, wurde Anzeige wegen Tierquälerei erstattet. Es gilt die Unschuldsvermutung.
