Wer in Brugg AG ein Bier trinken will, muss aufpassen!

Ines Biedenkapp
Ines Biedenkapp

Brugg,

Mit einem Alkoholverbot versucht Brugg AG, die Gewalt auf dem Neumarktplatz zu stoppen und das Zentrum sicherer zu machen.

Alkoholkonsumverbot Brugg
In Brugg AG gilt seit kurzem ein Alkoholkonsumverbot am Neumarktplatz. - SRF

Das Wichtigste in Kürze

  • In Brugg AG gilt seit kurzem ein Alkoholkonsumverbot beim Neumarktplatz.
  • Damit will man die Aggressionen minimieren.

Wer in Brugg AG unterwegs ist, sollte den Biergenuss an öffentlichen Plätzen überdenken. Die Stadtregierung hat jüngst auf dem Neumarktplatz ein Alkoholkonsumverbot ausgesprochen.

Grund für die Massnahme: Die Stimmung in Brugg AG war zuletzt angespannt. Eine Schiesserei bei einer familiären Auseinandersetzung sowie eine Drogenszene verunsichern die Bevölkerung.

Besonders am Neumarktplatz kam es häufiger zu lauten Wortgefechten und Gewalt. Denn es gibt dort zusätzlich Gruppen, die bereits tagsüber Alkohol trinken.

Hat deine Stadt bereits eine Gassenküche?

Das Alkoholkonsumverbot gilt nun zunächst bis Ende Oktober und zielt darauf ab, die Situation zu entschärfen.

Verbot zeigt schon erste Wirkung

Andreas Lüscher von der Regionalpolizei erklärt gegenüber SRF: «Aus unserer Sicht war der Alkohol für die Auseinandersetzungen wie der Sauerstoff für ein Feuer.»

Das Ziel ist nicht, den Alkoholkonsum grundsätzlich zu bekämpfen. Die Brugger Stadtpräsidentin Barbara Horlacher betont bei SRF, es gehe darum, Aggressionen zu reduzieren.

Alkoholkonsum
Das Alkoholkonsumverbot gilt vorerst bis Ende Oktober und soll die Situation am Neumarktplatz entschärfen. - SRF

Erste Erfolge sind bereits spürbar: Laut einer Parfumverkäuferin fühlen sich viele Menschen am Neumarktplatz wieder sicherer. Auch die Regionalpolizei bestätigt diesen Eindruck.

Gassenküche als sozialer Ansatz

Doch es gibt auch Kritik am Alkoholkonsumverbot: Die Repression verschiebe häufig nur die Probleme mit Suchtkranken, anstatt sie wirklich zu lösen.

Plakat Alkoholverbot
Die Stadt Brugg ist sich bewusst, dass man mit dem Verbot das Problem nur verlagert und sucht daher nach langfristigen Lösungen, wie einer Gassenküche. - SRF

Auch die Stadtpräsidentin setzt auf eine langfristige, soziale Lösung. Horlacher plant eine Gassenküche mit Konsumraum.

Noch fehlt im Aargau jegliche Infrastruktur für Konsumräume und Gassenküchen. Die Politik will aber die gesetzlichen Grundlagen schaffen.

Diese lassen allerdings auf sich warten – deshalb möchte Brugg AG schnell mit einem Pilotprojekt starten.

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