Wisente im Solothurner Thal erhalten doppelt so viel Auslauf
Thal-Gäu 12.09.2024 - 10:37
Das Gehege für die Wiederansiedlung der Wisente im Solothurner Jura wird von 50 auf 100 Hektaren vergrössert.
Das Gehege für die Wiederansiedlung des Wisents im Solothurner Jura wird von 50 auf 100 Hektaren vergrössert. Damit werde es schwieriger, die von fünf auf zehn Tiere angewachsene Herde beobachten zu können, teilte der Verein «Wisent im Thal» am Donnerstag mit.
Das neue Gebiet sei bewaldet, womit den Wisenten neu etwa 87 Hektaren Wald sowie 13 Hektaren Wiesen und Weiden zur Verfügung stünden. Das eingezäunte Gehege sei weiterhin über Eingangstore zugänglich und Besuchende könnten sich darin frei bewegen.
Mit der Erweiterung ende jedoch die Zeit, in der die Sichtung der Wisente meist einfach möglich gewesen sei. Es stünden nur wenige Wege zur Verfügung und es gebe beträchtliche Höhendifferenzen. Selbst bei Führungen könne die Sichtung der Tiere nicht mehr garantiert werden, heisst es in einer Mitteilung des Vereins.
Von den zehn Wisenten sind fünf Jungtiere, die seit dem Projektstart im November 2022 im Gebiet Sollmatt in Welschenrohr SO geboren wurden. Wenn die Wisente weniger Kontakt mit Menschen hätten, könnten sie auch scheuer werden, was für Tier und Mensch von Vorteil sei.
Menschlicher Abstand fördert Scheuheit
Nach wie vor gilt, dass Besucherinnen und Besucher einen Abstand von mindestens fünfzig Metern zu den Wisenten einhalten müssen. Wisente seien grundsätzlich sehr scheue und sanfte Tiere, teilte der Verein mit. Würden sie aber gereizt oder beim Schutz der Jungtiere gehindert, könnten sie wie andere Rinder auch gefährlich werden.
Ziel des Projektes ist es, mit einer Wisent-Testherde zu untersuchen, ob der im Mittelalter ausgerottete Wisent heute als Wildtier im Jura tragbar ist. Der Versuch dauert fünf Jahre.