Fuchsalarm in Niederbipp: Die Tiere ziehen durch Wohngebiete
Thal-Gäu 04.06.2024 - 10:35
Wie die Gemeinde Niederbipp mitteilt, häufen sich die Meldungen über Füchse, welche zu jeder Tages- und Nachtzeit durch die Wohngebiete ziehen.
Die Füchse haben im Moment Junge und suchen somit vermehrt und intensiv nach Nahrung.
Komposthaufen, achtlos weggeworfene Sandwiches und Pizzareste am Strassenrand sowie draussen zugängliche Fressnäpfe von Haustieren bieten Füchsen Futter im Überfluss.
Der essbare Abfall von nur vier Haushaltungen könnte einen einzigen Fuchs ernähren. Zusätzlich werden Füchse oft aus falsch verstandener Tierliebe gefüttert.
Dadurch verlieren sie ihre Scheu und verursachen häufig Ärger.
Verspielte Jungfüchse im Frühling
Die jungen Füchse sind jeweils ab April/Mai in den Quartieren unterwegs. In ihrer Spiellust können sie einige Unruhe stiften.
Sie tragen Gartenschuhe und Kinderspielsachen davon oder graben Löcher in Rasen und Gartenbeete.
Übertragen Füchse Krankheiten?
Füchse sind bekannt als Überträger der Tollwut. Die Schweiz ist jedoch seit 1999 tollwutfrei und von Füchsen geht keine Ansteckungsgefahr mehr aus.
Über Fuchskot kann der kleine Fuchsbandwurm übertragen werden. Die Eier dieses nur drei Milimeter grossen Bandwurms gelangen mit Fuchskot in die Umwelt.
In sehr seltenen Fällen kann dieser Parasit beim Menschen eine schwere Leberkrankheit auslösen, wenn über verunreinigte Nahrung oder verschmutzte Hände Fuchsbandwurmeier aufgenommen werden.
Obwohl jährlich nicht mehr als zwei bis vier Neuerkrankungen pro Million Einwohner registriert werden, sind einige Verhaltensregeln zu empfehlen.
Verhaltensregeln zum Schutz vor dem Fuchsbandwurm
Gemüse, Salat und Fallobst muss vor dem Verzehr gründlich gewaschen werden. Tiefgefrieren tötet die Fuchsbandwurmeier nicht ab.
Bei gekochten Nahrungsmitteln besteht jedoch kein Risiko.
Hunde, die mausen, können Träger des Fuchsbandwurms sein. Hundebesitzer müssen ihren Tierarzt nach einem wirksamen Entwurmungsmittel für eine regelmässige Behandlung des Hundes fragen.
Katzen hingegen spielen bei der Übertragung kaum eine Rolle. Falls Füchse im Garten Kot absetzen, muss dieser mit einem Plastiksäckchen entfernt und der Kehrichtabfuhr mitgeben werden .
Gefahr vor Fuchsräude
Die Fuchsräude kann in der Schweiz überall auftreten. Die durch eine kleine Milbe verursachte Hautkrankheit führt beim betroffenen Fuchs meist zum Tod.
Selten kann auch eine Übertragung auf Mensch oder Haustiere stattfinden. Dank guter Therapiemöglichkeiten ist dies aber meist nicht problematisch.
Probleme mit Füchsen vermeiden
Füchse können nicht einfach aus dem Dorf vertrieben werden. Ein paar Verhaltensregeln helfen aber, die Probleme mit diesen Bewohnern gering zu halten.
Füchse finden alleine genügend Nahrung, Einwohner werden gebeten sie nicht zu füttern. Zahme Füchse verursachen viele Probleme und werden deshalb geschossen.
Füchse sollten auf keinen Fall gezähmt werden. Komposthaufen müssen abgedeckt werden, damit sie für die Tiere nicht zugänglich sind.
Wenn ein Abfallsack über Nacht aufgerissen wurde, gibt es nur die Möglichkeit, diesen in Zukunft erst am Morgen vor der Abfuhr bereitzustellen oder die Säcke in den handelsüblichen Mülltonnen zur Abholung an die Strasse zu stellen.
Wildhüter der Region helfen bei Fuchsproblemen
Einwohner werden gebeten sich beim Wildhüter, wenn die Probleme mit einem Fuchsbau im Garten haben.
Die Wildhüter der Region sind bei Fragen rund um Wildtiere und Vögel täglich von 7 bis 19 Uhr erreichbar.