Hardy Jäggi (SP SO): «Gesundheitswesen muss reformiert werden»

Thierry Ehrsam
Thierry Ehrsam

Solothurn,

Hardy Jäggi tritt bei den Nationalratswahlen 2023 für die SP Solothurn an. Er betont: «Meine Lobby sind die Menschen, nicht die Wirtschaft.»

Hardy Jäggi
Hardy Jäggi, Nationalratskandidat der SP Solothurn. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Rennen um einen Nationalratssitz in Solothurn setzt die SP auf Hardy Jäggi.
  • Er ist Präsident der Spitex Wasseramt und weiss, was er am Gesundheitswesen ändern würde.
  • Für ihn werden im aktuellen Parlament zu viele Interessen von Grosskonzernen vertreten.

Der Präsident der Spitex Wasseramt Hardy Jäggi kandidiert für die SP Solothurn als Nationalrat. Im Interview äussert er sich zur aktuellen Situation des Gesundheitswesens. Auch gibt er Auskunft, was ihn zu dieser Nationalrats-Kandidatur bewogen hat.

Nau.ch: Welches sind Ihre politischen Schwerpunkte?

Hardy Jäggi: Ich setze mich für die Interessen der Bevölkerung ein. Meine Lobby sind Dorfvereine, Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, Angehörige von Pflegenden und Menschen mit tiefen Einkommen.

Ganz wichtig ist für mich der rasche und massive Ausbau von einheimischen, erneuerbaren Energien, damit wir vom Ausland unabhängig werden. Atomkraftwerke sind keine Alternative. Zudem muss unbedingt das Gesundheitswesen reformiert werden, damit die Kosten und somit auch die Krankenkassenprämien sinken.

smartspider
Der Smartspider von Hardy Jäggi. - Smartvote/Sotomo

Nau.ch: Als Präsident der Spitex Wasseramt erleben Sie den Fachkräftemangel in der Pflege aktiv mit. Welche Massnahmen schlagen Sie vor, um für Entlastung beim Personal und gleichzeitig für bezahlbaren Prämien zu sorgen?

Jäggi: Unsere Spitex-Organisation hat bis jetzt keine Probleme, offene Stellen zu besetzen. Das hat möglicherweise damit zu tun, dass wir die einzige Spitex im Kanton Solothurn sind, die ein Qualitätszertifikat hat. Aber auch unser Ruf als Arbeitgeberin.

Was aber getan werden muss, um den Fachkräftemangel zu reduzieren, sind folgende Massnahmen: Arbeitsbedingungen verbessern, Gehälter erhöhen und mehr Ausbildung, darunter auch die Umschulung von Arbeitslosen über 50. Die Spitalplanung gehört auf die Stufe des Bundes und schlussendlich müssen zahlreiche Spitäler geschlossen werden.

Nau.ch: Wie gross ist Ihr Wahlkampfbudget?

Jäggi: Insgesamt werde ich ungefähr 4000 bis 5000 Franken ausgeben. Der grösste Teil davon sind Testimonial-Inserate in Anzeigern.

Nau.ch: Was motiviert Sie dazu, für den Nationalrat zu kandidieren?

Jäggi: Es hat viel zu viele Interessenvertreter im Bundesparlament. Deshalb gibt es auch keine wirklichen Reformen im Gesundheitswesen und als Folge davon steigen die Kosten von Jahr zu Jahr.

Stimmen Sie einer Reform des Gesundheitswesens zu?

Nau.ch: Wieso sollten sich die Solothurner Wähler genau für Sie entscheiden?

Jäggi: Weil ich kein Interessenvertreter von Banken, Versicherungen, Krankenkassen, Pharmaindustrie und so weiter bin. Meine Lobby sind die Menschen, nicht die Wirtschaft.

Zur Person: Hardy Jäggi (*1966) ist Gemeindepräsident von Recherswil, Kantonsrat und Co-Präsident der SP Kanton Solothurn. Er engagiert sich als Präsident der «Perspektive Solothurn-Grenchen», Präsident der Spitex Wasseramt und als Vize-Präsident des Spitex Verbands Kanton Solothurn.

Er tritt als Kandidat der SP Solothurn bei den Nationalratswahlen 2023 an.

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