Andreas Glarner will nichts von Rücktritt als Parteipräsident wissen
Aarau 12.11.2024 - 11:57
SVP-Nationalrat Andreas Glarner soll das Amt als kantonaler Parteipräsident abgeben wollen. Diese Gerüchte dementiert dieser aber auf seine Art.
Das Wichtigste in Kürze
- SVP-Nationalrat Andreas Glarner stehe kurz vor seinem Rücktritt als Parteipräsident.
- Diese Spekulationen könnten sich als falsch herausstellen, deutet nun Glarner selbst an.
- Am 12. Dezember 2024 trifft sich der Vorstand der SVP Aargau.
Seit 2020 ist der umtriebige Aargauer SVP-Nationalrat Andreas Glarner Präsident der Kantonalpartei. Nun gebe es Anzeichen oder sogar einen Zeitplan, dass er dieses Amt abgeben könnte, berichtet der «Blick». Offiziell nimmt Glarner dazu zwar keine Stellung. Er äussert sich aber auf «X» dahingehend, dass es sich wohl um eine Falschmeldung handle.
Andreas Glarner: Auf dem Höhepunkt abtreten?
An sich wäre der Zeitpunkt für einen Rücktritt optimal, sagt SVP-Grossrat Stefan Giezendanner gegenüber «CH Media». Der bestgewählte Kantonsparlamentarier erinnert an die Erfolge von Andreas Glarner: Die richtigen Themen gesetzt, die Aargauer SVP zum Wahlerfolg geführt, mit Martina Bircher den zweiten Sitz im Regierungsrat verteidigt.
«Er könnte auf dem Höhepunkt abtreten», resümiert Stefan Giezendanner. So könne er neuen Kräften Platz machen, die eine höchst erfolgreiche Partei übernehmen könnten. Giezendanner betont aber auch, das sei allein Glarners Entscheid. «Blick» nennt bereits die nächste Vorstandssitzung vom 12. Dezember als Zeitpunkt.
Liegen alle falsch?
Doch Andreas Glarner selbst scheint diese Spekulationen zu dementieren. Zu Medienanfragen gab er zwar keine Stellungnahme ab. Auf der Plattform «X» blickt er aber just heute zurück auf seine damalige Wahl als Präsident der SVP Aargau. «Der allwissende @Blickch lag schon bei meiner Wahl falsch», schreibt er, zusammen mit einem «Beweisfoto».
Darauf blickt man einem Mann über die Schulter auf dessen Laptop. Dort ist eine «Blick»-Schlagzeile zu sehen: «Glarner wird nicht Parteipräsident». Das Bild lässt sich nicht verifizieren. Doch Andreas Glarner ist sich sicher, dass der Journalist die Schlagzeile schon bereit hatte, diese dann aber noch umtexten musste.
Interne Kritik, aber keine Nachfolge in Sicht
Fairerweise muss man sagen: Dass Medien zwei Versionen eines Artikels vorbereiten, um dann möglichst schnell reagieren zu können, ist gang und gäbe. Ob Andreas Glarner per 12. Dezember – dann trifft sich der Kantonalvorstand – zurücktritt, bleibt vorläufig offen. Klar scheint indes jetzt schon, dass kaum jemand die Nachfolge antreten will.
Stefan Giezendanner schon mal nicht: Das Amt sei zwar attraktiv, aber nebst Beruf und Militär fehle ihm die Zeit. Aber auch die Kritikerinnen aus eigenen Reihen winken ab. Andreas Glarner ist auch innerhalb der SVP umstritten, zuletzt nachdem er Mitte-Grossrätin Rita Brem-Ingold an den Pranger gestellt hatte.
Doch SVP-Fraktionspräsidentin Désirée Stutz winkt bezüglich Parteipräsidium ab: Das sei kein Thema. Parteisekretärin Barbara Borer-Mathys kritisierte zwar immer wieder Glarners Stil. Sie könne sich das Amt als Parteipräsidentin «irgendwann» sicher vorstellen – aber derzeit nicht.