Grossräte fordern: Aargauer Gastronomie soll Bargeld annehmen müssen

Zwei Aargauer Grossräte wollen mit einer Motion erreichen, dass Gastrobetriebe im Kanton Bargeld akzeptieren müssen. Sie wird am Dienstag eingereicht.

Das Wichtigste in Kürze
- Daniele Mezzi (Mitte) & Nicole Burger (SVP) planen einen Vorstoss im Kanton Aargau.
- Demnach sollen Gastrobetriebe im Aargau verpflichtet werden, Bargeld zu akzeptieren.
- Darüber wird der Aargauer Regierungsrat dann entscheiden müssen.
Eine Umfrage der Schweizerischen Nationalbank hat gezeigt: Seit kurzem ist das Bargeld nicht mehr das beliebteste Zahlungsmittel der Schweizerinnen und Schweizer im Alltag. Dieses wurde von der Debitkarte verdrängt.
Entgegen diesem Trend wollen zwei Aargauer Grossräte Gastrobetriebe neu verpflichten, Bargeld annehmen zu müssen. Das fordern laut «Tele M1» nämlich Daniele Mezzi (Mitte) und Nicole Burger (SVP).
Mezzi erklärt, dass ihn ein Erlebnis an einer Veranstaltung in Laufenburg AG zu dieser Motion bewegt hat. Dort habe eine ältere Frau eine Schoko-Banane mit Bargeld bezahlen wollen.
Gastronom: «Werden sonst schon recht eingeengt von Gesetzen»
Doch: «Man hat ihr dann gesagt, entweder mit Karte oder Twint zahlen. Das sind genau solche Beispiele, die wir mit unserer Motion verhindern wollen», erläutert Mezzi.
Dieser Vorstoss kommt aber nicht überall gut an. Der Betreiber des Löwen in Boswil AG, Pitsch Wyrsch, sagt etwa dazu: «Ich finde, jeder Gastronom soll das selbst entscheiden, was für ihn richtig ist.»
Ausserdem: «Wir werden sonst schon recht eingeengt von vielen verschiedenen Gesetzen, die immer mehr werden.» In seinem Restaurant werde sowieso fast jede zweite Rechnung mit Bargeld bezahlt.
Vorstoss wird am Dienstag eingereicht
Auch Grossrat Lukas Huber (GLP) sieht den Vorstoss wegen der Wirtschaftsfreiheit skeptisch. «Ich glaube, die Motionäre unterschätzen hier ein wenig unsere älteren Leute.»
Diese seien absolut fit mit modernen Tools. «Es haben alle ein Bankkonto und jeder hat eine Karte dazu», erklärt er.
Mezzi wird den Vorstoss am Dienstag einreichen. Dann liegt es am Aargauer Regierungsrat, darüber zu entscheiden.









