Aargau: Tausende Senioren erhielten keine AHV

AHV-Auszahlungen für Mai im Aargau blieben für 6200 Rentner aus. 13,3 Millionen Franken wurden nach einer Panne verspätet überwiesen.

Das Wichtigste in Kürze
- Über 6000 Rentnerinnen und Rentner im Aargau bekamen ihre AHV-Auszahlung für Mai nicht.
- Durch den entstandenen Fehler wurden über 13 Millionen Franken nicht ausbezahlt.
Im Aargau erhielten 6200 Rentnerinnen und Rentner, die weiterhin ein Konto der Neuen Aargauer Bank (NAB) nutzen, im Mai ihre AHV-Gelder nicht rechtzeitig. Insgesamt 13,3 Millionen Franken wurden erst verzögert ausbezahlt, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet.
Die früher eigenständige NAB wurde erst durch die Credit Suisse übernommen. Später brach diese zusammen und wurde von der UBS aufgekauft. Dadurch wurden die Personen, die ein Konto bei der NAB hatten, zu Kundinnen und Kunden der UBS.
Viele Betroffene nutzen aber noch immer ihre alten NAB-Kontonummern. Die Swiss Interbank Clearing AG (SIC AG) deaktivierte Ende April 2025 die Weiterleitung dieser Nummern.
Dies erklärt gegenüber der Zeitung Linda Keller, Sprecherin der SVA Aargau, die verantwortlich für die Auszahlung der Gelder ist.
Dadurch schlugen am Dienstagmorgen insgesamt 7400 Auszahlungen fehl.
Neue Überweisungen schon vorbereitet
Die betroffene Summe belief sich laut der SVA-Sprecherin auf 13,3 Millionen Franken. Die SVA habe schnell reagiert und neue Überweisungen vorbereitet, bestätigt Keller.

Auch andere Ausgleichskassen und Unternehmen waren von der Panne betroffen.
SVA darf Konten nicht selbst prüfen
Die SVA betont, sie sei auf korrekte Kontodaten der Kundschaft angewiesen.
Wegen des Bankgeheimnisses könne sie die Gültigkeit der Konten nicht selbstständig überprüfen.
Verantwortung bleibt umstritten
Die SIC AG sieht sich in dieser Situation nicht in der Schuld.
Sprecher Julian Chan sagt laut «AZ», es liege nicht in deren Verantwortung, Endkunden über Änderungen von Kontonummern zu informieren.
Die Grossbank hätte eine Löschung der NAB-Kennung in Auftrag gegeben. Mittlerweile wurde dies wieder revidiert – für wie lange, ist unklar. Die UBS wiederum bestätigt das Problem, vermeidet aber die Schuldfrage.
«Das Problem ist erkannt und mittlerweile behoben. Zahlungen an ehemalige NAB-Kunden können wie gewohnt ausgeführt werden», so UBS-Sprecher Igor Moser zur «Aargauer Zeitung».