Aargauer Schüler müssen Pausensnacks wieder bar bezahlen

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Aarau,

Im Kanton Aargau gilt das Handy-Verbot in Schulen auch am Pausenkiosk. Anstatt mit Twint muss wieder mit Bargeld bezahlt werden.

handy verbot
Im Kanton Aargau gilt an allen Schulen ein Handy-Verbot. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Kanton Aargau gilt ein flächendeckendes Handy-Verbot an Schulen.
  • Die Meinungen der Schülerinnen und Schüler gehen weit auseinander.
  • Die Regeln sind streng, am Pausenkiosk darf nicht mit Twint bezahlt werden.

Der Kanton Aargau geht voran: Als erster Kanton in der Deutschschweiz erliess er ein flächendeckendes Handy-Verbot in allen Schulen bis zur neunten Klasse. Seit Montag ist das Smartphone im Unterricht, in den Pausen und bei schulischen Anlässen verboten. Das wird von den Betroffenen unterschiedlich aufgefasst – und führt zur Rückkehr zum Bargeld.

Wie SRF berichtet, informierte die Kreisschule Seengen AG die Eltern mit einem Schreiben. So darf das Handy auch am Schülerkiosk auf dem Pausenplatz nicht hervorgeholt werden. Die Folge: Twint kann nicht verwendet werden, die Snacks müssen wieder mit Bargeld bezahlt werden.

Das Handy-Verbot wurde vom Kanton ohne grosse Rücksprache mit den Schulleitungen und ohne lange Vorlaufzeit eingeführt. Die Schulen sind in der Umsetzung frei: Einige erlauben es den Schülern, das Handy in der Tasche zu haben, in anderen wird es eingezogen.

An der Kreisschule Rohrdorferberg AG behalten die Schüler das Handy bei sich, dürfen es aber nicht hervornehmen. Die Pausenaufsicht prüft das Verbot genau, ist in der ersten Woche aber noch gnädig: Wer mit Handy erwischt wird, wird bloss ermahnt. Ab der zweiten Woche wird das Smartphone dann bis zum Ende des Unterrichts eingezogen.

«Ohne Verbot wären Kinder in der Pause am Handy»

Eine Schülerin sagt, sie finde das Verbot gut, «mit Handys verblödet man manchmal ein wenig». Ihre Kollegin bezeichnet es als «okay, eigentlich brauchen wir das Handy nur fürs Busticket. Es ist lustig, ohne Handy zu kommunizieren».

Ein anderer Schüler hingegen sagt, er finde es «scheisse». Denn wenn etwas Wichtiges in der Familie passieren sollte, erfahre man es erst viel später.

Befürwortest du ein Handy-Verbot an Schulen?

Adrian Rüegger, Schulleiter in Rohrdorferberg, befürwortet die neue Regel: «Gäbe es kein Verbot, wären die Schülerinnen und Schüler in der Pause am Handy. Für uns war klar, dass es eine Einschränkung braucht.»

Dass das Handy aber Teil des Alltags ist, ist auch ihm bewusst: Der Umgang mit dem Bildschirm und Social Media sei im Fach Medien und Informatik im Lehrplan verankert. Und in einer Projektwoche werde das Thema mithilfe einer Organisation vertieft angeschaut.

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