Wegen Ramiswil-Quälerin: Schweinen droht Schlachtung

Bettina Zanni
Bettina Zanni

Thal-Gäu,

Eine Biobäuerin sucht dringend einen Platz für sechs Schweine. Diese wären beinahe auf dem Horror-Hof in Ramiswil gelandet.

Ramiswil
Biobäuerin Lorena Zürcher will keine Schweine mehr schlachten. Auch «Mo» braucht ein neues Zuhause. - zVg.

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Biobäuerin muss Schweine loswerden, weil sie auf einen Gemüsebetrieb umstellt.
  • Da der Hof in Ramiswil SO geräumt wurde, verlieren die Schweine ihren vorgesehenen Platz.
  • Die Biobäuerin muss die Tiere «schweren Herzens schlachten», falls sie niemand übernimmt.

Die Schweine sollten nach dem Willen ihrer Besitzerin nie auf dem Teller landen. Doch genau dies droht den vier gesunden Tieren nun.

Sie wäre froh, wenn sie die Schweine bis im März jemandem abgeben könnte. Dies sagt Lorena Zürcher zu Nau.ch. Sie ist Besitzerin des Biohofs Unterschwand in Menzingen ZG.

«Ansonsten muss ich sie schweren Herzens schlachten», sagt die 32-Jährige.

Damit zieht das Tierdrama des Hofs in Ramiswil SO weitere Kreise. Denn: Die Besitzerin des geräumten Hofs wollte auch noch Schweine bei sich aufnehmen!

hunde
Auf diesem Hof in Ramiswil SO ereignete sich der Hunde-Horror. - Screenshot Google Maps

«Wollte sie für Schulungszwecke einsetzen»

Im Oktober meldete sich die Hofbesitzerin auf Zürchers Aufruf hin. «Sie wollte vier von sechs Schweinen übernehmen», sagt die Biobäuerin.

«Wir hatten per Whatsapp Kontakt und sie zeigte sich sehr interessiert», sagt Zürcher.

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Die bekannte Solothurner Ernährungsberaterin und Hofbesitzerin wollte den Schweinen angeblich nicht nur einen Platz bieten.

«Sie sagte, sie wolle sie für Schulungszwecke einsetzen», sagt Lorena Zürcher. In welcher Form wisse sie nicht. «Wichtig war ihr, dass sie ‹sehr lieb› sind.»

Ramiswil
«Damit ich keine Tiere mehr schlachten muss, möchte ich auf Gemüse umstellen», sagt Lorena Zürcher. - zVg.

Daraus wird nichts mehr. Der Hof in Ramiswil wurde Anfang November geräumt. Auch hat der Kanton eine externe Untersuchung eingeleitet.

«Hätte sie viel lieber schlachten lassen»

Die Biobäuerin ist froh, dass die Schweine nicht auf dem Hof mit den katastrophalen Zuständen landeten. «Hätte ich das gewusst, hätte ich sie viel lieber schlachten lassen», sagt Lorena Zürcher.

Nun sucht sie aber dringend einen Platz für insgesamt sechs Schweine.

Abgeben muss sie den Grossteil der Schweine, weil sich ihr Hof in der Transformation zum Gemüsehof befindet.

«Damit ich keine Tiere mehr schlachten muss, möchte ich auf Gemüse umstellen», sagt die Biobäuerin. «Wenn ich ein Schwein oder auch ein Rind oder Lamm schlachten muss, tut es mir jedes Mal weh.»

«Braucht viel Ressourcen»

Gerne würde sie auch Mo, Willybald, Tina, Mona, Swetlana und Oxana auf ihrem Hof behalten. «Aber ich muss vernünftig sein, der Unterhalt der Schweine braucht viele Ressourcen.» Etwa falle viel Mistarbeit an.

Der Fall in Ramiswil hat die tierliebe Biobäuerin wachgerüttelt. «Ich gebe die Schweine nicht jedem ab», sagt sie. So werde sie sich den neuen Platz zuerst vor Ort anschauen gehen. «Auch will ich nicht, dass ein Bauer die Schweine übernimmt und sie dann doch schlachtet.»

Tierliebe alleine genüge nicht, warnt sie.

«Schweine darf man nicht unterschätzen. Sie rupfen alles um.» Ein Stallprovisorium reicht nicht, um sie unterzubringen. «Es braucht eine professionelle und tiergerechte Einrichtung.»

Lorena sagt: «Wer meine Schweine aufnehmen will, darf sich bei mir melden.»

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