Niederwil AG: Gesamtstrompreise steigen um rund 44 Prozent

Nau.ch Lokal
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Mutschellen-Reusstal-Kelleramt 07.09.2023 - 20:25

Wie die Gemeinde Niederwil AG mitteilt, steigen die Gesamtstrompreise um rund 44 Prozent. Ein Beitrag für die Winterstromreserve kommt erstmalig dazu.

Gemeinde Niederwil im Kanton Aargau.
Gemeinde Niederwil im Kanton Aargau. - Nau.ch / Simone Imhof

Es hat sich bei der Tariffestlegung 2023 schon abgezeichnet, dass der Stromtarif 2024 nochmals erhöht werden muss.

Hauptgrund ist die Situation am Strombeschaffungsmarkt.

Die Energie, die 2024 dem Endkunden verrechnet wird, wurde in 18 Monatstranchen von Januar 2022 bis Juni 2023 bereits beschafft.

Die Strompreise an den europäischen Energiehandelsplätzen sind in diesem Zeitraum stark gestiegen und erreichten in der zweiten Jahreshälfte 2022 nie gesehene Höchstwerte.

Preisaufschlag konnte abgedämpft werden

Mit einem Einmalzuschuss von 250'000 Franken aus der Energiekasse wird der Preisaufschlag von 8,6 Rappen pro Kilowattstunde um 1,8 Rappen pro Kilowattstunde auf 6,8 Rappen pro Kilowattstunde abgedämpft.

Der Endkundenenergiepreis beträgt somit neu 19,50 Rappen pro Kilowattstunde (bisher 12,70 Rappen pro Kilowattstunde).

Abgabe für die Stromreserve des Bundes kommt erstmals dazu

Die vorgelagerten Kosten für die Netzübertragung sowie die Netznutzungskosten im Verteilnetz (plus 1,40 Rappen pro Kilowattstunde) steigen ebenfalls.

Zudem erhöht die nationale Netzgesellschaft Swissgrid ihre Tarife nächstes Jahr auch (plus 0,29 Rappen pro Kilowattstunde) und ab 2024 ist neu eine Abgabe für die Stromreserve des Bundes (plus 1,20 Rappen pro Kilowattstunde) zu bezahlen.

Die Abgabe zur Förderung der erneuerbaren Energien liegt unverändert bei 2,3 Rappen pro Kilowattstunde.

Ebenfalls unverändert ist die Konzessionsentschädigung für die Gemeinde (0,80 Rappen pro Kilowattstunde).

Endpreis erhöht sich um rund 44 Prozent

Alles in allem verteuert sich der Endpreis für den elektrischen Strom nochmals stark.

Per 1. Januar 2024 beträgt die Preiserhöhung rund 44 Prozent.

Das bedeutet: Ein durchschnittlicher Haushalt mit vier Personen und einem Verbrauch von 4500 Kilowattstunden pro Jahr muss im Jahr 2024 mit einer Strompreiserhöhung von rund 475 Franken oder 39,60 Franken pro Monat rechnen.

Fotovoltaikanlagen rentabilisieren sich schneller

Von der Strompreiserhöhung profitieren die lokalen Produzenten, denn deren Rückvergütung für in das Netz eingespeisten Strom wird deutlich von 12,70 Rappen pro Kilowattstunde auf 19,50 Rappen pro Kilowattstunde angehoben.

Damit werden Fotovoltaikanlagen schneller rentabel.

Mit Ausblick auf die Tarifjahre nach 2024 kann eine positive Perspektive gegeben werden.

Es kann mit einer Stabilisierung der Märkte und einer rückläufigen Preisentwicklung gerechnet werden.

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