Pilotversuch: Neues Aufenthaltsangebot für Suchtkranke

An der Dornacherstrasse wird ein Container aufgestellt, der als Aufenthaltsort für suchtkranke Menschen dient. Der öffentliche Raum soll so entlastet werden.

Wie die Stadt Solothurn mitteilt, lanciert sie gemeinsam mit der Perspektive Region Solothurn-Grenchen einen Pilotversuch, der darauf abzielt, das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu verbessern und gleichzeitig Menschen mit Suchterkrankung einen geschützten Aufenthaltsort anzubieten.
Auf dem Areal Dornacherstrasse 10 wird ab Freitag, 27. Juni 2025, ein Container aufgestellt, der als Aufenthaltsort für suchtkranke Menschen dient.
Das Angebot ist ab dem 17. Juli 2025 von Mittwoch bis Freitag jeweils am Vormittag geöffnet, bevor die Kontakt- und Anlaufstelle im Adler öffnet. Es bietet den Betroffenen einen geschützten Raum, in dem sie sich aufhalten dürfen.
Das Ziel besteht darin, den öffentlichen Raum spürbar zu entlasten und gleichzeitig ein niederschwelliges Angebot für Betroffene zu schaffen.
Pilotprojekt mit Peer-Ansatz
Das Projekt wird von der aufsuchenden Sozialarbeit der Perspektive Region Solothurn-Grenchen begleitet. Dabei kommt der sogenannte Peer-Ansatz zur Anwendung: Die Nutzenden werden mit sozialarbeiterischer Unterstützung dazu befähigt, ihren Treffpunkt zunehmend selbst zu verwalten und dafür Verantwortung zu übernehmen.
Der Versuch ist auf drei Monate befristet. Während dieser Zeit stehen die Stadt Solothurn und die Perspektive Region Solothurn-Grenchen in engem Austausch, um das Angebot bei Bedarf laufend anzupassen.
Das Pilotprojekt wird evaluiert, bevor entschieden wird, ob und in welcher Form ein Folgeprojekt realisiert werden soll. Die Evaluation umfasst sowohl die Ausgestaltung des Angebots als auch die Standortfrage. Ein Baugesuch liegt ab Freitag, 27. Juni 2025, auf.
Städtischer Werkhof übernimmt bauliche Vorbereitungen
Die Kosten für die Begleitung durch die aufsuchende Sozialarbeit werden durch den Kanton Solothurn (Alkohol-Zehntel) und den Förderverein Pro Perspektive gedeckt.
Die baulichen Vorbereitungen übernimmt der städtische Werkhof. Für die Miete und Lieferung von Container und mobiler Toilette fallen Kosten von insgesamt rund 5000 Franken an.
Mit dem Pilotversuch beschreiten die Stadt Solothurn und die Perspektive Region Solothurn-Grenchen neue Wege im Umgang mit suchtkranken Menschen im öffentlichen Raum – mit dem Ziel, Entlastung zu schaffen und gleichzeitig die Betroffenen zu unterstützen.