Urs Lehmann: «... wie ein Heiratsantrag von Lara Croft»

Urs Lehmann (56) ist seit drei Monaten CEO bei der FIS. Für den Ex-Swiss-Ski-Boss kam die Anfrage von FIS-Präsident Johan Eliasch überraschend.

Das Wichtigste in Kürze
- Urs Lehmann will als neuer FIS-CEO die Vermarktung des Wintersports verbessern.
- Den Stellenbeschrieb seines neuen Jobs habe der Swiss-Ski-Boss gleich selber erstellt.
- Der Austausch mit FIS-Präsident Johan Eliasch sei sehr eng, betont Lehmann.
Seit Ende September ist Urs Lehmann CEO bei der FIS. Der Wechsel nach fast 20 Jahren im Präsidium von Swiss-Ski kam überraschend – vor allem wegen der Personalie Johan Eliasch.

Denn: Gegen den Unternehmer verliert Lehmann 2021 die Wahl zum Präsidenten des Welt-Skiverbandes. Dass Eliasch ausgerechnet Lehmann den Job als CEO anbietet, überrascht auch Lehmann selber.
Beim «Blick» sagt der Ex-Abfahrts-Weltmeister: «Es war, wie wenn dir Lara Croft plötzlich einen Heiratsantrag machen würde.» Als das Angebot kam, habe er schon zweimal leer schlucken müssen: «Er ist auf mich zugekommen, weil er eingesehen hat, dass ich ihm helfen kann. Das war völlig unerwartet für mich.»

Das Verhältnis der beiden habe sich seither stark verändert. «Wir hören uns täglich mehrmals am Telefon», so Lehmann über den engen Austausch der beiden FIS-Bosse. Und der Schweizer hat im Vorfeld selber dafür gesorgt, dass er seinen neuen Job auch mit der nötigen Macht ausfüllen kann.
Urs Lehmann: «Habe den Stellenbeschrieb selber gemacht»
«Das Organigramm und den Stellenbeschrieb habe ich gemacht», erklärt Lehmann beim «Blick» weiter. Nur so könne das Duo seine Stärken optimal einbringen.
Lehmann: «Eliasch ist ein superschlauer Visionär, aber er hat manchmal schwer fassbare Ideen. Jetzt hat er eingesehen, dass meine Ansichten realistischer sind und dass ich ihm helfen kann.»

Ein grosses Thema, das den Aargauer seit Amtsantritt beschäftigt: Die globale Vermarktung des Wintersports. Vor allem im Osten liege für die FIS viel Potenzial brach, erklärt Lehmann.
«Der ultimative Hebel für den asiatischen Markt wäre ein chinesischer Skistar.» Damit würde mit der Zeit auch die Visibilität in diesen Regionen grösser werden.
Vorderhand gehe es Urs Lehmann und der FIS aber darum, das Produkt Skisport moderner zu präsentieren. Als Beispiel nennt er beim «Blick» die Formel 1, wo die Live-Übertragung schon 45 Minuten vor dem Rennen beginnt. «Dann hast du gewonnen», so der Schweizer.






